Der Armutsforscher Christoph Butterwegge lehnt eine
„Kindergrundsicherung“, wie sie von SPD, Grünen und Linkspartei
gefordert wird, als „Familien- und Sozialpolitik nach dem
Gießkannenprinzip“ ab. „Kinder sind arm, wenn und weil ihre Eltern
arm sind“, schreibt der Kölner Politikwissenschaftler im „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Montag-Ausgabe). Deshalb dürfe man die Kinder nicht
– wie es das Konzept der Kindergrundsicherung vorsehe – aus dem
Familienverbund herauslösen, sondern müsse auch ihren Eltern
bedarfsdeckende Leistungen zugestehen. „Von einer
Kindergrundsicherung würden insbesondere gut verdienende
Mittelschichtfamilien profitieren“, so Butterwegge weiter.
„Umverteilung von oben nach unten!“, nicht „Umverteilung von den
Kinderlosen zu den Eltern!“ müsste seiner Ansicht nach stattdessen
die Devise einer gerechteren Familienpolitik lauten. „Besonders
ungerecht und schlecht für Arme“ nennt der Wissenschaftler die im
Konzept der Kindergrundsicherung vorgesehene Pauschalierung von
Leistungen. Hierdurch würden alle Minderjährigen über einen Kamm
geschoren werden. Zur gezielten Bekämpfung von Kinderarmut fordert
Butterwegge bedarfsgerechte Konzentration staatlicher Ressourcen auf
jene, die Unterstützung benötigen, um in Würde leben zu können.
„Wohlhabende, Reiche und Hyperreiche müssten keine zusätzlichen
Geldmittel erhalten, sondern durch einen höheren Spitzensteuersatz,
die Wiedererhebung der Vermögensteuer, eine progressive Ausgestaltung
der Kapitalertragsteuer sowie eine konsequentere Besteuerung großer
Erbschaften und Schenkungen finanziell stärker in die Pflicht
genommen werden.“ Link zum gesamten Gastbeitrag:
https://www.ksta.de/politik/kinderarmut-ist-elternarmut-31906302
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