Kölner Stadt-Anzeiger: Bundeswehr sucht dringend Psychiater – Behandlung traumatisierter Soldaten stockt

Die Bundeswehr kann den Mangel an Psychiatern zur
Behandlung der steigenden Zahl traumatisierter Soldaten nicht
beheben. Das ergibt sich nach einem Bericht des „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Montag-Ausgabe) aus einem vertraulichen Vermerk des
Bundesverteidigungsministeriums sowie einem Bericht des
Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Kossendey (CDU) an den
Verteidigungsausschuss des Bundestages. Demnach sind von den 42
psychiatrischen Dienstposten derzeit nur 24 besetzt. Zwar werden bis
2012 acht neu ausgebildete Psychiater hinzukommen; in dem selben
Zeitraum scheiden aber sechs Psychiater wegen Ablauf der Vertragszeit
oder aufgrund ihrer Pensionierung aus, „sodass“, wie es in dem
Vermerk heißt, „der tatsächliche Personalaufwuchs durch
Eigenregeneration bis 2012″ lediglich „zwei Fachärzte betragen wird“.
Weiter heißt es, ein größerer Aufwuchs könne theoretisch durch
Gewinnung qualifizierter Seiteneinsteiger realisiert werden. „Trotz
intensiver Bemühungen“ gelinge dies jedoch „nur in Einzelfällen, da
der zivile Arbeitsmarkt zurzeit bessere Beschäftigungskonditionen
bietet“. Die Zahl der traumatisierten Soldaten erreichte mit 483
Fällen in den ersten drei Quartalen 2010 einen Höchststand.

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