Kölner Stadt-Anzeiger: Forschungsministerin Schavan für Verbot der Prä-Implantations-Diagnostik „Ich bin davon überzeugt, dass sich der Mensch nicht selbst schafft“

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat
sich im Vorfeld des CDU-Parteitages in Karlsruhe für ein Verbot der
Prä-Implantations-Diagnostik (PID) ausgesprochen. „Ich bin für ein
Verbot der Prä-Implantations-Diagnostik“, sagte die stellvertretende
Parteivorsitzende dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). „Ich
bin überzeugt davon, dass sich der Mensch nicht selbst schafft und
die Zulassung der PID immer größere Weiterungen haben wird. Am Ende
entscheidet das Gewissen.“ Schavan fügte hinzu: „In den nächsten
Monaten wird es darum gehen, auf der Grundlage unterschiedlicher
Positionen zu einer Entscheidung im Bundestag zu kommen. Ich gehe
davon aus, dass wir beim Parteitag eine sehr ernsthaft geführte
Debatte erleben werden. Und solche Diskussionen sind wichtig, weil
sie zentrale Fragen betreffen, die immer viel über das eigene
Selbstverständnis aussagen. Wir sollten uns dafür wieder mehr Zeit
nehmen.“

Schavan stellte sich damit gegen ihre Kabinetts-Kolleginnen,
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (beide CDU). Sie
unterstützen ebenso wie die Parlamentarischen Staatssekretäre
Katherina Reiche, Peter Hintze und Ole Schröder einen
Parteitags-Antrag, der sich für die begrenzte Zulassung der PID in
Fällen schwerer erblicher Vorbelastung der betroffenen Eltern
ausspricht. Anfang Juli hatte der Bundesgerichtshof geurteilt, dass
die PID nicht gegen das Embryonenschutzgesetz verstößt. Deshalb muss
der Bundestag jetzt neu entscheiden.

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