Der frühere EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD)
plädiert dafür, Kompetenzen und Entscheidungsprozesse von den
EU-Institutionen wieder zurück in die nationalen Parlamente zu
verlagern. „Die Kompliziertheit, Reichweite und Dichte europäischer
Vorschriften haben Vorbehalte genährt, genau wie die sehr dogmatische
EU-Harmonisierung“, sagte Verheugen dem „Kölner Stadt-Anzeiger“
(Samstag-Ausgabe) in einer Reaktion auf die Entscheidung der Briten
zum Austritt aus der Europäischen Union. Zusätzlich warnte der
72-Jährige die Europäer vor Rachegelüsten gegenüber den Briten: „Die
Briten haben demokratisch entschieden. Sie sind und bleiben Europäer,
und wir sollten alles tun, sie uns nicht noch weiter zu entfremden.“
Wirklich überrascht hat ihn die Brexit-Entscheidung nach eigener
Aussage nicht: „Viele Briten haben die EU als politisches Projekt von
Anfang an weder verstanden noch gewollt“, sagte Verheugen.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149