Kölner Stadt-Anzeiger: Kassen-Experte fordert Negativ-Liste von Igel-Leistungen

Individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) ohne
nachgewiesenen Nutzen sollen nach Auffassung der Krankenkassen in
eine Negativ-Liste aufgenommen werden, an der sich Patienten im
Arztgespräch orientieren können. Trotz einer entsprechenden Forderung
sogar des Deutschen Ärztetages sei eine solche Liste „nie erstellt
worden“, rügte Christian Weymayr, Sprecher des Informationsportals
Igel-Monitor.de, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“
(Dienstags-Ausgabe). Der Igel-Monitor ist ein Angebot des
Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen,
auf dem medizinische Leistungen wissenschaftlich bewertet werden, die
nicht von den Kassen übernommen werden.

Auch Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, hat
keine Vorbehalte gegen eine solche Schwarze Liste. Die Ärztekammern
könnten zwar nicht die Arbeit wissenschaftlicher Fachgesellschaften
machen, „aber ich denke nicht, dass die Ärztekammern gegen
Negativ-Listen wären“, so Zimmer. In deutschen Arztpraxen werden
Hunderte Igel-Leistungen wie etwa Augeninnendruck-Messungen oder
zusätzliche Ultraschalluntersuchungen angeboten. Viele davon seien
für die Patienten nutzlos, kritisieren Verbraucherschützer.

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149