Köln. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Alois Glück, hält nichts davon, unter dem Eindruck
des Attentats auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ den
Blasphemie-Paragrafen zu ändern. „Es gibt keinen Sinn, die Ereignisse
in Paris zu instrumentalisieren für eine Debatte, die man, wenn man
sie überhaupt führen will, aus einer solchen Situation herauslösen
muss“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe).
„Insgesamt hat der Paragraf nur eine ganz begrenzte Wirkung – wenn
überhaupt. Denn die Praxis zeigt, dass es kaum möglich ist, zu
entsprechenden Abgrenzungen zu kommen.“ Glück betonte zugleich: „Die
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber ein gewisser Respekt vor
anderen Kulturen und Religionen wäre durchaus auch ein guter
zivilisatorischer Standard.“ Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner
hatte sich für eine Streichung des Blasphemie-Paragrafen
ausgesprochen. Die CSU hingegen möchte ihn verschärfen.
Gotteslästerung und Religionsbeschimpfung sind in Deutschland nach
Paragraf 166 Strafgesetzbuch strafbar, wenn dadurch die öffentliche
Ordnung gestört wird.
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