Kölner Stadt-Anzeiger: Rewe-Chef erwartet weiteren Druck auf Lebensmittelpreise Bereitschaft in Deutschland gestiegen, für Premiumqualität mehr auszugeben

Köln. Alain Caparros, Chef des Kölner Handelskonzerns
Rewe, erwartet weiteren Druck auf die Lebensmittelpreise. „Der Preis
von Lebensmitteln wird wesentlich durch die Agrarrohstoffpreise
bestimmt. Und einige steigen derzeit“, sagte Caparros dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). „Das ist eine Tatsache, mit der
wir als Händler genauso konfrontiert sind wie unsere Kunden als
Endverbraucher.“ Sein Unternehmen versuche zwar, dämpfend auf die
Verbraucherpreise einzuwirken. „Wir können nicht einfach jede
Preiserhöhung eins zu eins an die Kunden weitergeben“, sagte der
Rewe-Chef. „Wir sollten aber nicht vergessen, dass die
Rohstoffpreisentwicklungen letztlich sehr stark von Ernteergebnissen
abhängen.“ Das könne aber nicht nur zu Preiserhöhungen, sondern in
bestimmten Segmenten auch zu Senkungen führen, etwa bei Kartoffeln.
Caparros erkennt bei den Deutschen insgesamt eine gestiegene
Bereitschaft, für hochwertige Nahrungsmittel mehr Geld auszugeben:
„Bei immer mehr Menschen gibt es die Bereitschaft, für
Premiumqualität einen höheren Preis zu bezahlen.“ Neben Bioprodukten
stünden regionale Produkte bei den Kunden zunehmend hoch im Kurs.
„Immer mehr Menschen bevorzugen Produkte aus der Region, in der sie
leben.“ Der gebürtige Franzose sieht in Deutschland aber auch
kulturelle Hürden für eine breitere Wertschätzung für Lebensmittel.
So fehle den Deutschen etwa nach wie vor die Leidenschaft für
aufwändige Essen im Familien- und Freundeskreis. „Kaffee und Kuchen
am Sonntagnachmittag – das war–s dann. Hier gibt es einen
gravierenden kulturellen Unterschied.“

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