Nach dem Bombenfund im Kölner Stadtteil Sülz am
Donnerstagnachmittag gibt es Hinweise darauf, dass die Existenz eines
Blindgängers auf dem Gelände schon vor Beginn der Bauarbeiten bekannt
war. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in seiner Wochenendausgabe
berichtet, gab es im Baugenehmigungsverfahren entsprechende
Erkenntnisse. Dennoch wurde mit den Baggerarbeiten begonnen. Auf dem
Gelände im Schatten des Uni-Centers lässt das Erzbistum Köln ein
Berufskolleg für Erzieher errichten. Vorschriftsgemäß beantragte der
Bauherr vor Beginn der Arbeiten eine
„Kampfmittelunbedenklichkeitsbescheinigung“ bei der Stadt. Diese
beantragte bei der Bezirksregierung Düsseldorf eine
Luftbildauswertung des Baustellengeländes.
Die Experten fanden einen sogenannten Verdachtspunkt irgendwo auf
dem Gelände, also einen Gegenstand, der einem Blindgänger zumindest
ähnlich sah. Näheres ließ sich anhand der Fotos nicht sagen. „Wir
haben daher der Stadt Köln empfohlen, das Gebiet näher zu
untersuchen“, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung. Da im Boden
„Störfaktoren“ wie zum Beispiel Stahlbeton verbaut waren, sei eine
Metalldetektion nicht möglich gewesen. Die Verantwortung über die
weitere Vorgehensweise habe beim Ordnungsamt der Stadt Köln gelegen.
Ein Sprecher des Amtes stellte eine Stellungnahme für Montag in
Aussicht. Das Erzbistum als Bauherr bestätigte die Meldung: „Der
Kampfmittelbeseitigungsdienst hat uns mitgeteilt, dass gebaut werden
kann, aber eine Unsicherheit besteht und man vorsichtig arbeiten
müsse“, fasst Michael Kasiske vom Erzbistum zusammen. „Daran haben
wir uns gehalten.“ Nach dem Bombenfund am Donnerstag war die Umgebung
weiträumig gesperrt worden, Tausende Wohnungen wurden geräumt. Die
Bombe wurde in der Nacht zu Freitag kontrolliert gesprengt.
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