Amazon nutzt seine Marktmacht aus – das kritisiert
der Schriftsteller und Dramaturg John von Düffel im Gespräch mit dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagsausgabe). Von Düffel hat mit mehr
als hundert Autoren einen Protestbrief an Amazon-Chef Jeff Bezos
unterzeichnet, der kommende Woche veröffentlicht werden soll. Zuvor
hatten schon in den USA mehr als 900 Autoren, darunter Stephen King
und John Grisham, mit einem offenen Brief gegen Amazon protestiert.
„Auch die Autoren hierzulande wollten ein Zeichen setzen – nicht nur
gegenüber Amazon und den Verlagen, sondern auch gegenüber den
Lesern. Ein Zeichen, dass da potenziell ein Monopolist entsteht. Und
dass man sich auch dessen bewusst sein muss, was man da
möglicherweise für ein Monster erschafft“, sagte von Düffel dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Verdacht liege nahe, so von Düffel,
dass Amazon Rankings manipuliere und Lieferzeiten verzögere – und
zwar bei Büchern von Verlagen, die sich weigern, dem Online-Händler
größere Rabatte auf dem E-Book-Markt einzuräumen. „Ich finde, bei
Amazon ist deswegen ein gesundes Misstrauen angebracht. Wenn man nur
beim Mächtigsten kauft, schafft man natürlich auch solche Monopole.
Und mehr als ein Bewusstsein dafür schaffen, will ja unser
Autoren-Aufruf auch gar nicht.“
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