Kölner Stadt-Anzeiger: SPD verlangt Aufklärung über erschossene Demonstranten in Afghanistan

Köln. Der verteidigungspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat Aufklärung über die
jüngsten Anschläge und Demonstrationen im afghanischen Hoheitsgebiet
der Bundeswehr verlangt, bei denen vier Soldaten umkamen, die
Bundeswehr ihrerseits aber auch zumindest drei Demonstranten
erschossen haben soll. „Wir haben die Erwartung, dass das
Einsatzführungszentrum über alle Vorfälle der letzten Wochen in
Afghanistan mal etwas präziser berichtet“, sagte er dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe) vor der heutigen Sitzung des
Verteidigungsausschusses. „Das ist bisher nicht geschehen. Wir
kriegen zwar schnell Informationen. Meistens steht aber nicht viel
drin.“ Arnold will aufgrund der aktuellen Kritik des Wehrbeauftragten
des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), auch wissen, „warum die
Flugstunden (der Bundeswehr in Afghanistan) reduziert wurden. „Wenn
sie wegen des Geldes reduziert werden, wäre das ein kritischer
Punkt.“ Der SPD-Politiker fügte allerdings hinzu: „Ich bin auch der
Meinung, dass der Wehrbeauftragte mal in seinen Auftrag schauen
sollte. Ratschläge zu internationalen Beziehungen zu geben, gehört
nicht zu seinem Aufgabenfeld. Das sage ich in aller Freundschaft.“
Königshaus hatte von Missstimmung auf Seiten der USA gesprochen, weil
diese in Nordafghanistan viele Kampfhubschrauber und
Rettungsflugzeuge einsetzten, die Bundeswehr ihre Flugstunden jedoch
massiv reduziert habe.

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