Kölner Stadt-Anzeiger: Spionage-Vorwürfe gegen Ditib weiten sich aus: Fünf verbeamtete Lehrer in NRW von Predigern bespitzelt

Die Spionage-Vorwürfe gegen die Türkisch-Islamische
Anstalt für Religion (Ditib) weiten sich aus. Das
NRW-Innenministerium bestätigte auf Anfrage des „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe), dass fünf Lehrer an staatlichen
Schulen, die auch islamischen Religionsunterricht geben, auf
Spionage-Listen auftauchen. Diese Listen sind der Öffentlichkeit
bisher nicht oder nur in Teilen bekannt. Insgesamt stünden darauf 28
Personen und elf Institutionen. Die Listen sollen im Auftrag der
türkischen Religionsbehörde Diyanet von Ditib-Predigern im Bereich
der Generalkonsulate Köln, Düsseldorf und München erstellt und nach
Ankara übermittelt worden sein.

Die Religionsbehörde hatte in einer Rundmail auch die
Religionsattachés in den türkischen Generalkonsulaten aufgefordert,
Berichte über mögliche Anhänger der Gülen-Bewegung zu verfassen. Die
Organisation des Predigers Fethullah Gülen wird von Staatspräsident
Recep Tayyip Erdogan für den gescheiterten Putschversuch in der
Türkei Mitte Juli 2016 verantwortlich gemacht. Das Schulministerium
hat den fünf Lehrern die Namen der Spione nicht offen gelegt, so
dass die Opfer gezwungen sind, Strafanzeigen gegen Unbekannt zu
stellen. Ditib bleibt bei ihrer Darstellung, die Spionage-Affäre sei
lediglich eine „Panne“. Die deutschen Generalkonsulate und
Religionsattachés hätten die E-Mail mit dem Spitzel-Befehl gar nicht
erhalten dürfen.

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