Köln. In der Spitzel-Affäre um die
Türkisch-Islamische Anstalt für Religion (Ditib) soll der
Moscheeverband nach Informationen von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und
„Kölnischer Rundschau“ (Mittwoch-Ausgaben) zwei Prediger bereits
Mitte Dezember aus ihren Gemeinden zurück in die Türkei beordert
haben. Ihnen wird vorgeworfen, sich an den Bespitzelungen beteiligt
zu haben. Die Rückbeorderung geschah offenbar, um sie vor einer
möglichen Strafverfolgung zu schützen. Es soll sich dabei um die
Imame aus Bergneustadt und Engelskirchen handeln, wie die beiden
Zeitungen berichten.
Das NRW-Schulministerium will in der Affäre die Ermittlungen der
Generalbundesanwaltschaft abwarten, bevor es Konsequenzen zieht.
„Konsequenzen sind auf der Grundlage von Tatsachen zu ziehen“, sagte
eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Landesregierung habe
Ditib-Vertretern bereits deutlich gemacht, dass sie „von allen
Organisationen Türkeistämmiger, mit denen sie zusammenarbeitet,
erwartet, dass diese sich nicht an Spitzel-Aktionen oder ähnlichem
beteiligen“. Möglich wäre, dass die Zusammenarbeit mit der Ditib im
Beirat für islamischen Religionsunterricht an Schulen beendet wird.
Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte zuvor berichtet, dass sich unter
den 28 Personen, die von Predigern der Ditib bespitzelt und als
angebliche Anhänger der Gülen-Bewegung bei der türkischen
Religionsbehörde Diyanet denunziert wurden, auch fünf Lehrer an
staatlichen Schulen befinden.
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