Kölner Stadt-Anzeiger: Zentralrat der Juden erleichtert über Festnahme in Düsseldorf – Zentralratspräsident Schuster: Bedrohung durch Rechtsextremisten für Juden weiterhin aktuell

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich
erleichtert über die Festnahme des mutmaßlichen Täters von
Düsseldorf-Wehrhahn geäußert. Der Präsident des Zentralrats, Josef
Schuster, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe): „In
Düsseldorf und darüber hinaus in der ganzen jüdischen Gemeinschaft
hatte das Rohrbombenattentat für tiefe Verunsicherung gesorgt. Gerade
für die damaligen Opfer ist es wichtig, dass der Täter gefasst ist.“
Die Festnahme des mutmaßlichen Täters zeige, dass solche Fälle „nicht
nach einer gewissen Zeit ad acta gelegt werden dürfen“. Bei dem
Anschlag auf aus Osteuropa stammende Juden waren im Jahr 2000 mehrere
Menschen schwer verletzt worden, ein ungeborenes Kind wurde durch
einen Bombensplitter getötet.

Schuster betonte, die Bedrohung durch Rechtsextremisten sei für
Juden in Deutschland weiterhin aktuell. „Wie sich inzwischen
herausgestellt hat, hatte auch der NSU jüdische Einrichtungen im
Visier. Antisemitismus und Judenhass sind nach wie vor in der
rechtsextremistischen Szene der Normalfall“, sagte er weiter. „Der
Kampf gegen den Rechtsextremismus darf daher ebenso wenig nachlassen
wie die Solidarität der Mehrheitsgesellschaft mit uns Juden und
anderen Minderheiten. Die Anständigen in diesem Land müssen weiterhin
und dringender denn je aufstehen gegen Rechts.“

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