Auf dem Weg zum ausgerufenen Ziel, wieder eine 
30-Prozent-Partei zu werden, hat sich die neue SPD-Spitze mit dem Wohnungsmarkt 
ein populäres Thema gekrallt. Die große Mehrheit ächzt unter hohen Mieten und 
Immobilienpreisen, deutlich weniger profitieren davon. Doch die Vorstöße der 
Sozialdemokraten zur Wohnungspolitik deshalb als billigen Populismus abzutun, 
wäre zu einfach und würde der Problematik in der Sache auch nicht gerecht.
Richtig ist, dass die steigenden Wohnkosten immer mehr Menschen vor große 
Herausforderungen stellen. Richtig ist aber auch, dass die Politik auf 
verschiedenen Ebenen mit Fehlern und Versäumnissen mitverantwortlich ist für 
diese Entwicklung. Die Grunderwerbsteuer wurde drastisch erhöht, kommunale 
Wohnungsbestände wurden verscherbelt. Und dass die SPD-Pläne wie eine neue 
Steuer für Grundbesitzer die größten Probleme lösen können, ist mehr als zu 
bezweifeln.
Am größten ist die Not in den Großstädten. Dort fehlt es vor allem an Flächen 
für neue Wohnungen. Daran ändert eine Steuer auf Wertzuwächse gar nichts. Statt 
immer mehr Bürokratie, Drohungen, Deckelungen und Abgaben wäre die Politik gut 
beraten, endlich Anreize zu schaffen und Wohnungsbau oder Immobilienerwerb zu 
fördern.
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