Kommentar zur Bischofskonferenz

Gefordert hatte eine unabhängige Expertengruppe, die
Entschädigung für erlittenen Missbrauch von derzeit durchschnittlich 5000 Euro
auf 300 000 Euro, in Härtefällen gar auf 400 000 Euro hinaufzusetzen.
Beschlossen indes wurden Summen, die der Missbrauchsbeauftragte der Bischöfe,
Stephan Ackermann, noch vor sechs Monaten als „beschämend“ einstufte. Heute
nennt er sie großzügig. Noch beschämender ist, dass die katholische Kirche bei
den Summen – ausdrücklich – keinen Referenzrahmen setzen will für andere
gesellschaftliche Gruppen. Georg Bätzing, der neue Vorsitzende der katholischen
Deutschen Bischofskonferenz, behauptet, nur „einzelne“ Opfer wollten finanziell
entschädigt werden, andere wollten endlich mit Kirchenvertretern reden können.
Ein seelsorglicher Ansatz also für Menschen, die von Seelsorgern vergewaltigt
wurden. So hohl kann ein bischöflicher Satz klingen.

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