Die maritime Wirtschaft ist längst mehr als der klassische Schiffbau und die Standard-Schifffahrt. Für die Zukunft der maritimen Wirtschaft sind der Ausbau der Offshore-Technik, die maritime Umwelttechnik, maritime Verkehrsleit- und Überwachungstechnik und Polartechnik von besonderer Bedeutung. Die Weltmeere werden künftig stärker als bisher als Transportweg, Energie- und Rohstofflieferant sowie als Nahrungsquelle genutzt. In diesen Bereichen lassen sich zukunftsträchtige Nischen finden. Davon können neben dem Schiffbau, auch die Schiffbauzulieferindustrie, die Häfen, die Dienstleistungsbranchen und die Küstenregion profitieren.
Um gerade diese großen Zukunftspotenziale im Land zu unterstützen, findet seit 2004 regelmäßig alle zwei Jahre die Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns statt. Dabei geht es um die Einschätzung der aktuellen Lage der Branche und das Potenzial für die Stärkung der maritimen Wirtschaft. Infolge der globalen Finanzmarkt- und Konjunkturkrise durchläuft die maritime Industrie derzeit einen Strukturwandel, der zukunftsweisende Ideen und neue Konzepte erfordert. Zur Diskussion der Entwicklungsperspektiven lädt deshalb der Ausschuss „Maritime Wirtschaft“ der Industrie- und Handelskammern des Landes, unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes M-V Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zur 4. Zukunftskonferenz am 2. Dezember 2010 nach Rostock ein.
Um den konkreten Forschungsbezug geht es bei der Statustagung des Projektträgers Jülich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, auf der zeitgleich die Ergebnisse aus dem Forschungsprogramm „Schifffahrt und Meerestechnik für das 21. Jahrhundert“ präsentiert und diskutiert werden.
Die unterschiedlichen Aspekte des Schiffbaus und der Meerestechnik werden an konkreten Beispielen erläutert. So präsentiert ein Zulieferunternehmen den Entwicklungsstand von HTS-(Hochtemperatur-Supraleiter)-Maschinen für den Schiffbau. Aus dem Bereich der Meerestechnik erhält das Fachpublikum unter anderem Einblick in neueste Forschungsergebnisse zu einem Unterwasserproduktionssystem. Neben den Ergebnissen einer Studie zur Stärkung der deutschen meerestechnischen Wirtschaft wird auch ein Ausblick auf das neue Forschungsprogramm des BMWi ab 2011 vorgestellt. Der Gedankenaustausch beginnt bereits am Vorabend. Wenn sich die Branchenvertreter mit Wissenschaftlern und Politikern beim gemeinsamen Empfang treffen, werden wichtige Netzwerke zwischen den Akteuren der maritimen Wirtschaft über Landesgrenzen hinaus geknüpft.