Konjunkturforschung – IW ergänzt analytisches Besteck

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat ein neues
Modell entwickelt, mit dem sich die Entwicklung der Konjunktur in
Deutschland noch besser abbilden lässt. Es dient insbesondere dazu,
konjunkturelle Schwankungen unter die Lupe zu nehmen. So lässt sich
ermitteln, wie lange es dauert, bis eine Volkswirtschaft nach einer
oder mehreren Krisen in ihren Gleichgewichtszustand zurückfindet.
Experten sprechen von einem DSGE-Modell – die Abkürzung steht für
Dynamic Stochastic General Equilibrium. Mithilfe des IW-Modells lässt
sich zum Beispiel die komplizierte Situation der deutschen Wirtschaft
in der Rezession von 2009 nachzeichnen und erklären. Demnach basierte
der Konjunktureinbruch sowohl auf der geringeren Auslandsnachfrage
als auch auf dem Rückgang der Produktivität. Durch Erweiterungen kann
das Modell künftig auch dazu genutzt werden, die Wirkung von
Konjunkturprogrammen, von Änderungen im Steuersystem oder von
geldpolitischen Maßnahmen zu untersuchen. Beispielsweise könnte die
aktuell drängende Frage analysiert werden, welche Auswirkungen die
Käufe von Staatsanleihen durch die Zentralbanken auf die
gesamtwirtschaftliche Stabilität haben.

Daniel Bendel, Markus Demary, Manfred Jäger-Ambrozewicz:
Konjunkturanalyse mit einem Gleichgewichtsmodell für die deutsche
Wirtschaft, in: IW-Trends 3/2013

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Ansprechpartner im IW: Dr. Markus Demary, Telefon: 0221 4981 – 732

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