17. September 2014 – Die Aufklärung des Absturzes
der malaysischen Passagiermaschine MH 17 über der Ostukraine steht
vor einer spektakulären Wende. Nachdem auch neun Wochen nach der
Katastrophe das internationale Ermittlerteam keine Erkenntnisse zu
den Ursachen des Absturzes liefern kann, hat jetzt ein deutscher
Privatermittler 30 Millionen Dollar für Hinweise auf die Hintermänner
des mutmaßlichen Abschusses ausgesetzt. Wer die Auftraggeber der
Kopfgeldjagd sind, ist unbekannt. Wie das Wirtschaftsmagazin
–Capital– (Ausgabe 10/2014, EVT 18. September) berichtet, soll Josef
Resch von der Wirtschaftsfahndung Wifka herausfinden, wer an der Tat
beteiligt war und wer sie bis heute deckt. Neben den 30 Millionen
Dollar bieten die anonymen Auftraggeber den Hinweisgebern auch eine
neue Identität.
Reschs Aufgabe ist es, die Hinweise zu sammeln, auszuwerten und zu
verifizieren. Der Privat-ermittler ist überzeugt, dass die Belohnung
Mitwisser der Tat animieren wird, auszupacken. „Jeder ist käuflich,
es ist nur eine Frage der Summe“, sagte Resch. Der Aufruf wurde am
17. September auf der Website www.wifka.de veröffentlicht – in
Deutsch, Englisch und Russisch.
Am 17. Juli war die Maschine MH 17 der Malaysia Airlines über der
Ostukraine abgestürzt. Alle 298 Menschen an Bord kamen dabei ums
Leben. Die Ukraine, Russland und die prorussischen Separatisten
beschuldigen sich gegenseitig, für den mutmaßlichen Abschuss
verantwortlich zu sein.
Wer hinter der Millionen-Offerte steckt, ist unbekannt. Nicht
einmal der Privatermittler, kennt die Identität seiner Auftraggeber.
Gegenüber –Capital– sagte Resch, dass es mehrere Treffen in
verschiedenen Ländern gegeben hätte. Einer der Mittelsmänner habe mit
Schweizer Akzent gesprochen, auch die 30 Millionen Dollar lägen in
der Schweiz bei einer Bank.
Resch vermutet, dass die Jagd politisch oder wirtschaftlich
motiviert sei. „Wenn man sich fragt, wer so viel Geld investieren
kann, bleiben nicht viele Möglichkeiten übrig“, sagte Resch.
„Vielleicht bin ich aber auch der nützliche Depp.“ Die Möglichkeit,
dass ihm fingierte Beweise präsentiert werden sollen, um die
russische oder ukrainische Regierung unter Druck zu bringen, schließt
er nicht aus. Aber Resch zweifelt nicht an der Ernsthaftigkeit seiner
Auftraggeber. Allein für die Annahme des Auftrags hat er bereits
40.000 Euro erhalten, zudem weitere 500.000 Euro, die er im
Erfolgsfall mit seinem Honorar verrechnen kann. –Capital– hat sich
von dem Eingang des Geldes überzeugen können.
Josef Resch arbeitet seit über 30 Jahren als Privatermittler. Im
Jahr 2012 hatte er auf den damals untergetauchten Hedgefondsmanager
Florian Homm 1,5 Millionen Euro Kopfgeld ausgesetzt.
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