Kostengünstiges Marketing und seine Erfolgsaussichten

Mit einer guten Idee in die Selbstständigkeit zu starten, ist noch lange kein Garant für Erfolg. Selbst wenn die Gründung des eigenen Unternehmens sorgfältig geplant, sämtliche rechtlichen Hürden genommen wurden und der Businessplan den Banker überzeugt hat, stehen Jungunternehmer noch immer vor einer ziemlich hohen Hürde: die Bekanntheit. An Marketing wird ausgerechnet in der Startphase nicht gedacht, weil dafür meist kein Geld vorhanden ist. Dabei muss es gar nicht eine teure Marketing-Agentur sein, es gibt genügend Marketing-Maßnahmen, die nur wenig kosten.

Kunden gewinnen per Telefon

Eine davon ist die Telefonakquise. Sie kostet die Unternehmensgründer nur Arbeitszeit, die Telefonkosten sind ohnehin vorhanden. Die sogenannte Kaltakquise ist aber alles andere als leicht und auf den ersten Blick nicht immer erfolgreich. Dennoch sollte man die Angst vor dem Telefonat auf alle Fälle überwinden. Dieses Unbehagen ist weitverbreitet. Nicht zuletzt, weil Telefonakquise in der Regel nicht auf Anhieb von Erfolg gekrönt ist. Gute Vertriebler bringen es auf einen Abschluss bei zehn Anrufen. Eine weitere Statistik stellt einen Zusammenhang zwischen der Anzahl von gestellten Fragen und dem Erfolg her. Demnach ist am Telefon erfolgreich, wer möglichst viele Fragen stellt. Auf jeden Fall kann Telefonakquise aber für wertvolle Kontakte sorgen, die auf einem anderen Wege vielleicht nie zustande gekommen wären. Es gibt indes rechtliche Vorschriften, wer zu Werbezwecken angerufen werden darf. Bei Geschäftskunden nimmt der Gesetzgeber ein Interesse an Produkten und Dienstleistungen an und erlaubt deshalb Werbeanrufe uneingeschränkt. Bei Privatkunden ist immer eine ausdrückliche Genehmigung erforderlich.

Platz 2 der Top-Vertriebskanäle

Wie das Telefon gehört auch eine E-Mail-Adresse längst zur Grundausstattung jedes Unternehmens. Wie hoch die Kosten dafür sind, ist anbieterabhängig. Werbung per E-Mail verursacht also ebenfalls keine zusätzlichen Kosten, abgesehen vom Arbeitsaufwand. Anders als mit dem Telefon erreicht man mit einer gut gemachten E-Mail eine große Anzahl möglicher Interessenten schnell und direkt. E-Mail-Marketing rangiert nach den Social Media-Plattformen auf Platz 2 der Top-Vertriebskanäle. 87 Prozent der Marketer im B2B-Bereich nutzen E-Mails als Vertriebskanal. Auch im B2C-Bereich ist E-Mail-Marketing weit verbreitet, wird aber meist dafür genutzt, neue Content-Beiträge auf der Webseite oder einem Blog zu bewerben. An die Reichweite von E-Mails mit knapp 4,5 Milliarden weltweit kommt keine andere Plattform auch nur annähernd heran. Der Return on Investment, der Umsatz, den jeder in eine Marketingkampagne investierte Euro generiert, lag im Jahr 2020 bei 44 Euro.

Die Website als Marketinginstrument

Mit der Digitalisierung hat sich das Kaufverhalten der Verbraucher grundlegend geändert. Bevor sie eine Kaufentscheidung treffen, informieren sie sich ausführlich im Internet. Unternehmen, die nicht mit einer Website im Internet vertreten sind, existieren schlicht nicht. Eine professionell gestaltete Webseite kann einige Tausend Euro kosten. Es gibt aber durchaus Provider, die einen Website-Baukasten im Angebot haben, sodass sich auch hier die Kosten in Grenzen halten. Je nach Anbieter kostet die Website mit eigener Domain und integrierten E-Mail-Adressen zwischen neun und 20 Euro im Monat. Mit einer gut gemachten und nutzerfreundlichen Website bekommt das Unternehmen zugleich ein unerschöpfliches Reservoir an Marketing-Möglichkeiten. Mit informativen und unterhaltsamen Beiträgen, die die SEO-Regeln beachten, kann der Bekanntheitsgrad eines Start-ups rasch verbessert werden. Aber: 75 Prozent der Nutzer bewerten ein Unternehmen nach dem Aussehen seiner Website. Der erste Eindruck zählt!