Wie viel Mathematik steckt in der Informatik und
deren Algorithmen? Eine Antwort auf diese Frage gibt das
Hasso-Plattner-Institut (HPI) mit einem kostenlosen Onlinekurs für
jedermann. Er startet am 10. September auf der
Internet-Bildungsplattform openHPI. Unter dem Titel „Einführung in
die Mathematik der Algorithmik“ wird drei Wochen lang vorgestellt,
wie Abfolgen einzelner Handlungs- und Berechnungs-Vorschriften bei
der Lösung von Problemen helfen. Anmelden kann man sich unter
https://open.hpi.de/courses/mat-ws2018. Der Internet-Kurs mit
Video-Lektionen, Selbsttests, Hausaufgaben und Abschlussprüfung
erfordert einen Zeitaufwand von drei bis sechs Wochen pro Stunde.
Erfolgreiche Teilnehmer erhalten ein Zeugnis des renommierten
Instituts.
„Algorithmen sind in der Informatik so etwas Ähnliches wie das
menschliche Gehirn für die Sprache“, sagt Wissenschaftler Dr. Timo
Kötzing vom HPI-Fachgebiet Algorithm Engineering. Zusammen mit den
Doktoren Pascal Lenzner und Thomas Bläsius sowie der Doktorandin
Karen Seidel leitet er den kompakten Onlinekurs, der kurz vor Beginn
des Wintersemesters startet. Darin wollen die vier Experten
vermitteln, wie Algorithmen beispielsweise die Ergebnisanzeige bei
Suchmaschinen-Abfragen steuern, eine gefälschte Münze effizient über
ihr falsches Gewicht identifizieren helfen oder durch das Finden
kürzester Routen durchs Straßennetz leiten.
In dem „Massive Open Online Course“, den die vier Wissenschaftler
nach Erfahrungen aus dem Vorjahr überarbeitet haben, geht es zunächst
um Rätsel und Logik, aber auch um Wahrheitswerte und um Graphen, also
Modelle für Beziehungen zwischen Objekten. Die Teilnehmer lernen
zudem kennen, was Quantoren und Junktoren sind, werden mit
Formalisierungen und Spezifikationen vertraut gemacht. Kötzing: „Wir
wollen den Kursteilnehmern einfach Verständnis für die grundlegenden
Bausteine der Informatik vermitteln“.
Im weiteren Verlauf des Onlinekurses werden die vorgestellten
Operatoren und Prinzipien dann anhand von Beispielen angewandt. Dabei
geht es um Aspekte wie etwa den Wegfinde-Algorithmus oder
PageRank-Anzeigen bei Suchmaschinen. In der dritten Woche steigen die
vier Wissenschaftler dann etwas tiefer in die Mathematik ein und
stellen mehrere Analysewerkzeuge vor – zum Beispiel die „O-Notation“.
Der kostenlose Onlinekurs richtet sich an Personen, die mit dem
Gedanken an ein Informatikstudium spielen, und an „alle, welche die
Prinzipien hinter den gängigen Softwareprogrammen besser verstehen
möchten“, so Kötzing. Nach seiner Aussage reichen grundlegende
Mathematik-Kenntnisse aus der Sekundarstufe aus, um den Stoff
bewältigen zu können. Wer außerdem noch Spaß am logisch-konstruktiven
Denken und Problemlösen hat, ist im Vorteil.
Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI
Seine interaktiven Internetangebote für jedermann hat das
Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den deutschen
Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der
Plattform https://open.hpi.de. Sie vermittelt seitdem Gratis-Zugang
zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden
Gebieten Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht
bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst
2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und
Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mehr als
177.000 Menschen weltweit nutzen bereits openHPI. Für besonders
erfolgreiche Teilnehmer an seinen „Massive Open Online Courses“
(MOOCs) stellte das Institut bisher rund 54.000 Zertifikate aus. Das
openHPI-Programm umfasst jedes Jahr zahlreiche Angebote für
IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen
gut 50 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden –
ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von
openHPI-Kursen Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen.
Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen
will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im
Flugzeug), kann dafür die openHPI-App für Android-Mobilgeräte,
iPhones oder iPads nutzen.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands
universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering
(https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems
Engineering“ bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des
HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und
besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium
an, das von derzeit rund 500 Studierenden genutzt wird. In den drei
Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“ und
„Data Engineering“ können darauf aufbauend eigene
Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings
belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI dreizehn Professoren und über
50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es
betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen
IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche.
Pressekontakt:
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Friederike Treuer, Tel. 0331 5509-177, friederike.treuer@hpi.de
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