Krank zur Arbeit – „Präsentismus“ in Deutschland

– Jeder vierte Arbeitnehmer war 2017 länger als elf Tage krank
– 22 Prozent fehlten im vergangenen Jahr länger als zwei Wochen
– 54 Prozent aller Arbeitnehmer hatten keinen einzigen Fehltag

Das Phänomen heißt Präsentismus, wird schon länger erforscht und
bezeichnet die Neigung der Arbeitnehmer, auch krank zur Arbeit zu
gehen. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des TV-Senders „health
tv“ hat ergeben, dass 61 Prozent der Befragten in den letzten zwölf
Monaten krank an ihrem Arbeitsplatz erschienen sind – und das über
einen Zeitraum von einem Tag bis zu mehr als drei Wochen.

Sie haben Erkältungen und Erkrankungen der Atemwege (69 Prozent),
leiden unter starken Rückenschmerzen (38 Prozent) oder unter
psychischen Problemen wie Überlastung oder einem Stimmungstief (28
Prozent). Eigentlich müssten Arbeitnehmer in diesen Fällen zuhause
bleiben oder ihren Hausarzt konsultieren und sich krankschreiben
lassen. Doch 61 Prozent der Deutschen geht auch krank zur Arbeit.
„Diese Art von „Präsentismus“ in den Betrieben ist für Arbeitgeber
und Arbeitnehmer sehr gefährlich. Unter Umständen macht sich der
Arbeitgeber sogar strafbar, wenn er seiner Sorgfaltspflicht nicht
nachkommt und den kranken Mitarbeiter nicht nach Hause schickt.“ sagt
Axel Link, Chefredakteur von health tv.

Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) ist im Jahr länger als elf Tage
krank im Job – mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für den
Betrieb oder seine Gesundheit. Besonders auffällig ist die Gruppe der
unter 30-Jährigen. In dieser Altersgruppe gehen 40 Prozent mit
psychischen Problemen zur Arbeit, 28 Prozent halten auch
Schweißausbrüche, Schwindelgefühle oder Kreislaufprobleme nicht davon
ab, ihrem Job nachzugehen.

„Präsentismus“ ist dabei eher ein Männer-Phänomen. Laut Studie
sind sie durchschnittlich zehn Tage krank im Job, während es bei
Frauen lediglich 6,5 Tage sind.

„Die Kollegen können sich anstecken, das Unternehmen muss
möglicherweise mit Fehlern kämpfen, die einem kranken Mitarbeiter
überdurchschnittlich oft passieren können. Unter „Präsentismus“, so
heißt das Phänomen, krank zur Arbeit zu kommen, leiden am Ende alle“,
sagt Link. Die Gruppe der über 60-Jährigen scheint da noch am
vernünftigsten zu handeln, 52 Prozent der Befragten bleibt lieber
zuhause oder lässt sich krankschreiben, wenn es ihnen nicht gut geht.

Insgesamt haben sich die Arbeitnehmer in Deutschland in den
letzten 12 Monaten durchschnittlich 9,2 Tage krankschreiben lassen.
22 Prozent fielen mehr als elf Tage aus. Doch mehr als die Hälfte der
Befragten (54 Prozent), war laut Studie nicht einen einzigen Tag
krank. Besonders fit sind die Altersgruppen der 50- bis 59-Jährigen
sowie der über 60-Jährigen. 60 Prozent bzw. 72 Prozent waren das
gesamte Jahr über gesund. Den höchsten Krankenstand aller befragten
Altersgruppen weisen die 18- bis 29-Jährigen auf. Nur 38 Prozent
konnten das gesamte Jahr ohne einen Fehltag durcharbeiten.

Über die Studie:

Die Studie „Gesundheitskompetenz der Deutschen“ stellt die
Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung dar. Dazu
wurden bundesweit 1000 Personen im Alter ab 18 Jahren online befragt
sowie zusätzlich jeweils 200 Personen aus den Bundesländern
Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Die Befragung
wurde im Zeitraum Oktober bis November 2017 vom
Marktforschungsinstitut ToLuna Germany GmbH durchgeführt.

Über health tv:

health tv ist der neue bundesweite private Fernseh-Spartensender
für gesundes Leben. In Zeiten von Informationsüberflutung, hoher
Komplexität und –Dr. Google– will der Sender allgemeinverständlich
und kompetent über Gesundheit, Ernährung, Wohlbefinden und Medizin
informieren. health tv nimmt sich die Zeit, Dinge ausführlich zu
erklären und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten – aus der
Sicht von Forschung und Technik, aus dem medizinischen Alltag in
Klinik und Praxis sowie aus Sicht von Betroffenen.

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