Die Zinskonditionen der Banken bei Konsumkrediten unterscheiden sich so stark wie lange nicht mehr. So beträgt der Kostenaufschlag eines teuren Dispokredites gegenüber günstigen Angebote satte 150 Prozent. Auch bei Ratenkrediten zeigen sich immer größere Unterschiede.
Banken teilen den Markt auf: Kunden, die aktiv vergleichen, erhalten faire Konditionen und Kunden, die sich kaum für die Kosten ihrer Finanzierung interessieren müssen draufzahlen. Das jedenfalls lässt ein Blick in die Angebotsbedingungen vieler Banken vermuten. Diese Art der Preispolitik ist nicht neu: Je involvierter Verbraucher im Hinblick auf eine Kaufentscheidung sind, desto größer ist ihr Engagement beim Produktvergleich.
Der durchschnittliche Zinssatz für Dispositionskredite beträgt je nach Schätzung etwa 11 bis 13 Prozent im Jahr. In der Spitze zahlen Bankkunden sogar 16 Prozent Zinsen für in Anspruch genommene Teile ihres Verfügungsrahmens. Im Gegenzug finden sich Angebote mit 6 Prozent Zinsen. Oft korrelieren die Sollzinsen mit den Gesamtkosten der Girokonten: Je günstiger der Zinssatz, desto geringer fallen auch Grundgebühr und nutzungsabhängige Entgelte aus.
Auch bei Ratenkrediten finden sich große Unterschiede im Preis. Für Darlehen über 10.000 Euro mit einer Laufzeit von 36 Monaten werden in der Spitze bei guter Bonität fast 8 Prozent Zinsen fällig. Bei günstigen Anbietern sind Darlehen schon für rund 5 Prozent p.a. zu haben. Bei Rahmenkrediten gestaltet sich die Situation ähnlich. Verbraucher sind deshalb mehr denn je gut beraten, vor der Unterschrift unter einen Kreditvertrag die Konditionen möglichst vieler verschiedener Banken im Detail miteinander zu vergleichen.
Beim Kreditvergleich sind einige Grundregeln zu beachten. Viele Banken werben noch immer mit sehr günstigen Zinssätzen, die jedoch nur für einen Bruchteil der Kreditnehmer gelten. Der Grund ist die bonitätsabhängige Verzinsung vieler Verbraucherkredite. Es macht nur wenig Sinn, Kredite auf der Grundlage dieser Angebotszinsen zu vergleichen.
Ein Blick auf die Konditionen für Kredite macht nicht nur im Vorfeld einer konkreten Anschaffung Sinn. Günstige Darlehen können auch dazu dienen, bestehende Verbindlichkeiten umzuschulden. Dabei lassen sich oft viele Kosten sparen, wenn teure Kredite durch zinsgünstige Darlehen abgelöst werden. insbesondere der Ausgleich teurer Dispokredite macht Sinn, weil hier die Zinsersparnis am größten ausfällt.