Kreissparkassen-Mitarbeiter ermöglichen 13.000-Euro-Spende

Wenn viele verzichten, profitieren viele: Franz Scholz, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, und Personalratsvorsitzender Albert Dorner, haben den Tafelläden und der AWO-Flüchtlings-Kinderbetreuung im Landkreis insgesamt 13.000 Euro überreicht. Die Mitarbeiter der Kreissparkasse hatten diese Spende ermöglicht, indem sie auf ein Weihnachtsgeschenk ihres Arbeitgebers verzichtet hatten. „Ihre Einrichtungen sind für viele Menschen sehr wichtig“, erklärte Albert Dorner im Gespräch mit Julie Hoffmann, Leiterin des Sozialdienstes für Flüchtlinge bei der Arbeiterwohlfahrt, Barbara Zaremba-Meyer, Marktleiterin der Esslinger Tafel „CARIsatt“, und Helga Rütten, Leiterin des Caritas-Zentrums in Esslingen. Der Personalratsvorsitzende dankte Franz Scholz und dem gesamten Vorstand der Kreissparkasse, der die Spende von ursprünglich 10.000 auf 13.000 Euro aufgestockt hatte.

Die vier Tafelläden in Esslingen, Kirchheim, Nürtingen und auf den Fildern erhalten insgesamt 8.000 Euro, weitere 5.000 Euro gehen an die Kinderbetreuung des AWO-Sozialdienstes. Die Spende der Kreissparkasse kommt zur rechten Zeit, denn angesichts des nicht abreißenden Flüchtlingsstroms steigt die Nachfrage in den Einrichtungen. Julie Hoffmann, Leiterin des Sozialdienstes der Arbeiterwohlfahrt für den Landkreis, sagte: „Wir fühlen uns geehrt, dass die Mitarbeiter der Kreissparkasse an uns gedacht haben. Diese Spende ermöglicht uns das zu tun, wozu wir sonst nicht in der Lage sind.“ Der Sozialdienst betreut aktuell rund 1.600 Flüchtlinge, für die Kinder werden Hausaufgabenbetreuung, Spielenachmittage, Waldferienprogramm, Ausflüge und Bewegungsangebote organisiert. „Die Kinder tauen da auf. Die sind richtig wissensdurstig“, berichtete Hoffmann.

Die Asylbewerber im Landkreis beziehen ihre Lebensmittel größtenteils aus den Tafelläden. Dort können Menschen mit geringem Einkommen gegen Vorlage eines Berechtigungsausweises für wenig Geld Lebensmittel, Haushaltswaren und Textilien einkaufen. Allein die Esslinger Tafel „CARIsatt“ versorgt am Tag bis zu 300 Bedürftige. Die Tafelläden müssen deshalb personell gut ausgestattet sein. Die Nürtinger Tafel beschäftigt zum Beispiel insgesamt 60 Ehrenamtliche, sagte Helga Rütten von der Caritas Fils-Neckar-Alb. „Das ist zwar eine große Anzahl an Helfern, dennoch sind wir weiterhin auf der Suche nach Freiwilligen“, erklärte Rütten.

Barbara Zaremba-Meyer von der Esslinger Tafel sagte: „Wir sind heilfroh über diese Spende, denn wir brauchen dringend Ersatz für unsere Kühlfahrzeuge und eine Metzgertheke.“ Den Tafelläden half die Kreissparkasse übrigens im Jahr 2009 schon einmal mit einer Spende über 10.000 Euro. Die Organisatoren der Tafelläden hoffen darauf, den Kreis ihrer Zulieferer noch weiter ausweiten zu können. „Schnell verderbliche Ware wie beispielsweise Obst und Gemüse, haben wir meist genug. Was haltbare Lebensmittel angeht, sieht es oft nicht ganz so gut aus“, stellte Helga Rütten fest. Auch mit saisonalen Schwankungen muss sich die Tafel auseinandersetzen. Im Herbst, nach der Ernte, ist die Lage zum Beispiel deutlich besser als über den Winter: „Wenn die Bauern frische Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfel bringen – da ist was los.“