Krisen rütteln am Aufschwung / Deloitte Global Economic Outlook zeigt Weltwirtschaft auf der Suche nach nachhaltigem Wachstum

Der Deloitte Global Economic Outlook für das
vierte Quartal 2014 offenbart sowohl Zeichen allmählicher
wirtschaftlicher Erholung als auch Wachstumshemmnisse durch nationale
und internationale Krisen. Europa hadert mit finanz- und
geopolitischen Entwicklungen sowie einer schwächelnden deutschen
Wirtschaft. Die USA erholt sich, was sich auch am Arbeitsmarkt
allmählich niederschlägt. Das gebremste Wachstum in China lässt
Zweifel an der Stabilität der Kreditmärkte laut werden, während der
sogenannte „dritte Pfeil“ der japanischen Wirtschaftspolitik durch
eine deutliche Steuererhöhung an Schwung verliert. In Indien zeigen
die Maßnahmen der Modi-Regierung erste Erfolge beim Export. Brasilien
befindet sich weiterhin in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage,
die zum politischen Umbruch führen könnte. Russlands Kurs und die
EU-Sanktionen drängen die russische Wirtschaft in zunehmende
Isolation.

„Momentan zeigen die USA die größte wirtschaftliche Stärke,
Deutschland und China schwächeln. Generell zeigt sich weltweit ein
nur langsamer Aufwärtstrend, dessen Nachhaltigkeit fragil ist.
Kriegerische Konflikte und anhaltender Reformstau hemmen eine
positivere Entwicklung“, erklärt Dr. Alexander Börsch, Leiter
Research Deutschland bei Deloitte.

Euro-Zone: Anfällig für Rückschläge

Die Euro-Zone schwächelt: Frankreich stagniert, Deutschland und
Italien schrumpfen sogar leicht. Die Entwicklungen in der Ukraine
werfen Europa auf dem Weg der Erholung zurück und bremsen
Investitionen. Die anhaltende Stagnation durch den starken Euro will
die EZB mit der Senkung des Leitzinses auf 0,05 Prozent überwinden.
In Deutschland ruhen die Hoffnungen auf Wachstum auf den Exporte und
der Binnennachfrage, nachdem die Wirtschaft zuletzt an Dynamik
verlor. Insgesamt wird die Euro-Zone den recht optimistischen
Wachstumserwartungen vom Jahresbeginn kaum gerecht werden können.

USA: Aufwärtstrend stabilisiert sich

Die USA zeigen sich erstarkt und haben das Tief aus dem ersten
Quartal durch solides Wachstum mehr als ausgeglichen. Auch der
Arbeitsmarkt zeigt eine positive Entwicklung und nähert sich mit
einer Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent dem Niveau von vor der
Rezession. Im internationalen Handel überwogen die Importe, doch
privater Verbrauch, Anlageinvestitionen und Lagerbestände tragen zur
positiven Gesamtentwicklung bei. Dies lässt ein starkes zweites
Halbjahr erwarten, das 2015 seine Fortsetzung finden kann.

China: Ende des bloßen Wachstumsstrebens

China muss sich weiterhin mit diversen Problemfeldern
auseinandersetzen: Fallende Immobilienpreise lassen Investoren auf
günstigeres Klima warten, und der industrielle Sektor verzeichnet das
geringste Wachstum seit 2008. Banken und ausländische Investoren
agieren mit großer Vorsicht, während die Binnennachfrage auf
niedrigem Niveau verweilt. Das Wachstumsziel von 7,5 Prozent für 2014
wird voraussichtlich nicht erreicht werden. Zentralbank und Regierung
fokussieren neu: Anstelle von möglichst großen Zuwachsraten um jeden
Preis sollen Reformen langfristig für nachhaltigeres und qualitatives
Wachstum sorgen.

Japan: Abenomics auf dem Prüfstand

Der dritte Pfeil der „Abenomics“ hat in Japan bisher geringe
wirtschaftliche Auswirkungen. Die markt-öffnenden
Deregulierungsmaßnahmen sollen Fortschritte bringen, doch die
Abe-Regierung wird mit zwei großen Problemen konfrontiert. Die
drastische Steuererhöhung im April 2014 hat die staatliche
Wachstumsprognose sinken lassen – eine weitere ist 2015 geplant.
Darüber hinaus fallen die Exporte und der schwache Yen lässt die
Exporterlöse zusätzlich sinken.

Indien/Brasilien: Erholung durch Reformen

Die wirtschaftliche Lage Indiens und Brasiliens ist an das
nationale politische Klima gekoppelt. Während die neue indische
Regierung erste Erfolge verbuchen kann, muss sich Brasiliens
Staatsführung für die schwache Wirtschaftsentwicklung verantworten.
Erstere erholt sich trotz hoher Inflationsrate und Haushaltsdefiziten
in moderatem Tempo und die Exporte nehmen zu – das ist das Ergebnis
von Reformen, die in Brasilien noch auf sich warten lassen. Hohe
Staatsverschuldung oder grundlegende strukturelle Probleme werden
dort bisher nicht angesprochen. Dies könnte sich nach den
Präsidentschaftswahlen im Oktober ändern.

Russland: Isolation durch Sanktionen

Die Sanktionen gegen Russland treffen die Wirtschaft zu einem
ungünstigen Zeitpunkt. Geringes Wachstum, hohe Inflation (7,6%) und
Kapitalflucht verschärfen die Lage, die von einem massiven Reformstau
gezeichnet ist. Die Hinwendung zum chinesischen Markt kann die Folgen
der westlichen Sanktionen nicht alleine auffangen, denn neue
Sanktionen wichtiger Handelspartner lassen Russland in die Isolation
driften. Auch der bisher kaum davon berührte Rohstoffexport bekommt
erste Folgen durch aufgekündigte Kooperationen zu spüren.

„Der Global Economic Outlook zeigt, wie wenig nachhaltig die
jüngsten Wachstumsschübe waren. Die akuten Herausforderungen lassen
die wirtschaftliche Erholung unterschiedlich verlaufen und machen
weitere Fortschritte vom Umgang mit Krisen und Reformpaketen auf
nationaler und internationaler Ebene abhängig. Die Rückkehr auf einen
stabilen und machhaltigen Wachstumspfad ist in den kommenden Monaten
nur begrenzt zu erwarten“, schließt Dr. Alexander Börsch.

Den kompletten Report finden Sie hier unter http://ots.de/9C7hT
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