Das persönliche Verhältnisse zwischen Christine
Lagarde und Finanzminister Wolfgang Schäuble hat durch den Streit um
den Schuldenschnitt für Griechenland offenbar nicht gelitten. „Er ist
ein Freund“, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF)
im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Wir stimmen inhaltlich
nicht in allen Punkten überein, aber ich respektiere ihn sehr.“
Der IWF hatte auf einen Schuldenschnitt für Griechenland gedrängt,
den die Bundesregierung ablehnte.
Lagarde zufolge sind auch in Spitzenämtern Freundschaften möglich.
„Wenn Sie in Brüssel oder anderswo in diesen langen Krisenrunden
beisammen sitzen, dann lernen Sie Menschen sehr gut kennen. (…) Sie
können sehr schnell sagen, wen sie mögen – und wen nicht!“
Für die Position der Bundesregierung, die international in vielen
wirtschaftspolitischen Fragen isoliert ist, habe sie Verständnis.
„Ich glaube, dass es im Kern ein intelligenter Ansatz ist zu sagen,
ich helfe Dir, wenn Du Deinen Teil tust. Leistung gegen Gegenleistung
– das macht Sinn“, sagte sie.
Die Europäische Zentralbank nahm sie vor der Kritik aus
Deutschland in Schutz. Sie unterstütze das Programm der Notenbank zum
Ankauf von Staatsanleihen „mit Nachdruck“, sagte Lagarde. „Unsere
Ratschläge sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Erfahrung im mit
Krisen in aller Welt. In dieser Institution ist viel Wissen
angesammelt worden.“
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Silvie Rundel
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DIE ZEIT
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