Rezession, Krise, politischer Stillstand: Aus dem Hoffnungsträger 
Brasilien ist ein Pflegefall geworden. Einen Monat nach den ersten 
Regierungskonsultationen finden jetzt im brasilianischen Joinville 
die 33. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage statt. Im Mittelpunkt
der Gespräche auf der Veranstaltung werden wohl vor allem die großen 
Herausforderungen stehen, die das Land meistern muss: „Die 
Infrastruktur ist mangelhaft, die Verwaltung langsam und teuer, die 
Unternehmen sind häufig nicht international konkurrenzfähig. 
Letztendlich wurde in den fetten Jahren zwischen 2004 und 2013 zu 
wenig investiert, und jetzt hat das Land in Anbetracht sinkender 
Rohstoffpreise und dem langsameren Wirtschaftswachstum in China echte
Probleme“, meint Oliver Döhne, Auslandsmitarbeiter von Germany Trade 
& Invest in São Paulo.
   Andererseits seien in den Boom-Jahren 30 bis 40 Millionen 
Brasilianer in die Mittelschicht aufgestiegen und damit habe der 
Binnenmarkt geradezu explosionsartig zugelegt. Die mittleren und 
oberen Klassen, so Experten, dürften auch in den nächsten Jahren 
weiter wachsen. Für die Wirtschaft ist das eine gute Nachricht.
   Brasilien verfügt über enorme Reserven an Rohstoffen, die 
Agrarwirtschaft gehört in puncto Produktivität zur Weltspitze und 
kein anderes Land in Lateinamerika hat eine derart diversifizierte 
Industrie. Allerdings kann sie insgesamt auf dem Weltmarkt nicht 
mithalten. Denn: Innovationen würden eher im Ausland gekauft oder 
kopiert, so das Ergebnis einer Umfrage des brasilianischen 
Industrieverbandes CNI. Im Globalen Innovationsranking der Cornell 
University liegt Brasilien auf Rang 70 von 141 untersuchten Ländern, 
hinter Chile oder Costa Rica beispielsweise.
   „Gerade einmal 1,2 Prozent des brasilianischen BIP fließen in 
Forschung und Entwicklung, in Deutschland liegen die Ausgaben bei 
2,85 Prozent. Das ist ein strukturelles Problem, das jetzt angepackt 
wird. Mit Hilfe der Fraunhofer-Gesellschaft sollen Forschungs- und 
Innovationszentren weiterentwickelt beziehungsweise gegründet werden,
die sich der angewandten Forschung widmen und eng mit der Industrie 
kooperieren. Hier wird in die Zukunft investiert, das ist keine 
kurzfristige Maßnahme“, erklärt Oliver Döhne.
   Weitere Informationen zur brasilianischen Wirtschaft finden sie in
der neuesten Publikation unter www.gtai.de/special-brasilien sowie 
unter www.gtai.de/brasilien
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