Langfristige Lösungen statt Schnellschüsse – Deutsche Flughäfen fordern von EU-Kommission nur Einführung ausgereifter Luftsicherheitstechnik

In einer gestern veröffentlichten Mitteilung hat
sich die Europäische Kommission für eine europaweite Einführung der
Körperscanner ausgesprochen. Hierzu erklärt der Flughafenverband ADV:

Die deutschen Verkehrsflughäfen begrüßen, dass sich die
EU-Kommission in ihrer Mitteilung für europaweit einheitliche
Mindeststandards beim Einsatz von Körperscannern ausspricht. Der
Flughafenverband ADV fordert seit dem Aufflammen der Debatte über den
möglichen Einsatz von Körperscannern, dass ausschließlich Geräte
eingesetzt werden, die mehr Sicherheit garantieren, für die
Gesundheit der Passagiere unbedenklich sind und die Intim- und
Privatsphäre der Reisenden schützen.

Hingegen kritisieren die Flughafenexperten, dass in der
EU-Mitteilung völlig unerwähnt bleibt, wie die Körperscanner in die
bestehenden Prozesse an den Passagierkontrollen einzugliedern sind.
Ab kommendem Jahr droht durch die geplante stufenweise Aufhebung des
Flüssigkeitsverbots und den damit verbundenen Einsatz von neuen
Flüssigkeitsdetektoren an den Passagierkontrollen eine zusätzliche
Belastung. Diese wird letztendlich zu Lasten der Passagiere gehen. So
soll nach derzeitigen Plänen der EU-Kommission bis Ende April 2011
die erste Stufe einer neuen Flüssigkeitsregelung in Kraft treten.
Körperscanner und Geräte zur Flüssigkeitskontrolle müssten damit fast
zeitgleich angeschafft und in die Kontrollprozesse eingegliedert
werden. „Damit verhebt sich die EU-Kommission“, kritisiert
ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel das Vorhaben. Aus Sicht des
Flughafenverbands ADV ist der von der EU-Kommission vorgegebene
Zeitrahmen nicht mehr einzuhalten, da bislang noch keine
zertifizierten Geräte zur Detektion von Flüssigkeiten vorliegen. Aus
diesem Grund fordert der Flughafenverband ADV die EU-Kommission
eindrücklich auf, die erste Stufe der Flüssigkeitsregelung
auszusetzen. „Es drohen lange Warteschlagen, wenn nicht fehlerfrei
funktionierende Flüssigkeitsdetektoren neben den Körperscannern
eingesetzt werden“, bemängelt der ADV-Hauptgeschäftsführer. Aus Sicht
des Flughafenverbands ADV ist es daher unabdingbar, dass die
EU-Kommission realistische Zeitpläne vorgibt. „Wir erwarten von der
EU-Kommission sowohl beim geplanten Einsatz der Köperscanner als auch
bei der Aufhebung der Flüssigkeitsregelung verlässliche Lösungen
statt Schnellschüsse“, so Beisel abschließend.

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