Lausitzer Rundschau: Bombardier ist Ost-West egal Der Osten bleibt wirtschaftlich abgehängt

Ein Unternehmen ist am Ende auch nur ein großer
Organismus, der, wenn es kälter wird, auf erwartbare Weise reagiert.
Das Blut fließt langsamer in entlegenere Regionen, zuerst werden
Zehen und Finger blau. Hauptsache: Die lebenswichtigen Organe in der
Mitte bleiben möglichst lange warm. Dem Osten wird in der vergangenen
Zeit immer wieder schmerzhaft klar: Die lebenswichtigen Organe seiner
Großunternehmen sind woanders. Zu erleben ist das aktuell bei
Bombardier in Bautzen und Görlitz, beim Technologiekonzern Linde in
Dresden. Schon fast vergessen ist der 2014 geschlossene
Bus-Hersteller Neoplan in Plauen und der eingestampfte Phaeton in der
Dresdner VW-Manufaktur. Hier einen Ost-West-Konflikt aufzumachen,
führt allerdings nicht weit. Bombardier sitzt im kanadischen Montreal
und entscheidet eher nach kontinentalen Maßstäben. Dem möglichen
nächsten Eigentümer von Opel in Frankreich ist der Länderzoff auch
egal. Aber im anstehenden Bundestagswahlkampf dürfte der
Ost-West-Neid wieder neu erblühen.

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