Lausitzer Rundschau: Damoklesschwert aus Augsburg Die katholische Kirche und Ex-Bischof Mixa

Es ist keine leichte Aufgabe, die vor den derzeit
im Würzburger Kloster Himmelpforten versammelten Mitgliedern des
Ständigen Rates der katholischen deutschen Bischofskonferenz liegt:
Schon lange wartet die Öffentlichkeit darauf, dass die Bischöfe ihre
Richtlinien zum sexuellen Missbrauch aktualisieren und auch die
Pflicht zur Anzeige von Verdachtsfällen darin festschreiben. Und dazu
kommt das Problem Walter Mixa. Wie ein Damoklesschwert hängt der
Ex-Bischof von Augsburg derzeit über der katholischen Kirche in
Deutschland. Seit einer Woche wohnt er wieder im Augsburger
Bischofspalais, und mindestens genau so lange diskutiert die
Öffentlichkeit über die Umstände seines Rücktritts. Hier sollten die
Bischöfe jene Worte finden, die in Augsburg scheinbar niemand wagt:
Schon längst hätte das Bistum Mixa aus der Wohnung werfen müssen.
Schon längst hätte man sich von den Menschen trennen müssen, die Mixa
offenbar den Rat zum Weitermachen geben. Denn so sehr auch ein
ehemaliger Bischof das Recht auf eine faire Behandlung und genaue
Prüfung der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe hat – so sehr hat er
auch eine Verantwortung für seine ehemalige Diözese. Anstatt immer
neue Zwietracht auszusäen, sollte Walter Mixa nun verstehen, dass
seine Zeit vorbei ist. Für die katholische Kirche und ihr Ansehen in
der Öffentlichkeit wäre das eine Erlösung.

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de