Es ist genau eine Woche her, dass
Gesundheitsminister Hermann Gröhe den gesetzlich Krankenversicherten
eine Beitragssenkung in Aussicht gestellt hatte. Sonderlich geschickt
war das nicht angesichts des wohl schon zu diesem Zeitpunkt
absehbaren Kassendefizits, das sich nun erstmals seit Jahren wieder
auftut. Zweifellos sitzen AOK, Barmer & Co noch auf stattlichen
Reserven. Das Polster von insgesamt rund 30 Milliarden Euro
relativiert sich jedoch im Vergleich zu den etwa 200 Milliarden Euro,
die sie im Jahr ausgaben. Dabei sind die von Gröhe durchaus gewollt.
Ab Januar 2015 soll der allgemeine Beitrag zwar von 15,5 auf 14,6
Prozent sinken. Deshalb wird es aber nicht unbedingt preiswerter. Nun
geht das Gespenst der Zusatzbeiträge um. Allerdings wäre es verfehlt,
nur auf den Preis zu achten. Der Versicherte sollte auch sehen, was
er bei seiner Kasse fürs Geld bekommt. Aus dem Preiswettbewerb muss
ein Qualitätswettbewerb werden. Erst dann hätte die jüngst
beschlossene Reform zur Finanzierung der Kassen ihren Sinn erfüllt.
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