Lausitzer Rundschau: Gefahr erkannt, nicht gebannt zum Terroranschlag von Berlin

Deutsche Behörden tun zu wenig gegen mutmaßliche
Gefährder: Angesichts der bekannten Fakten aus den Ermittlungen nach
dem Lastwagen-Terroranschlag von Berlin drängt sich dieser Schluss
auf. Gesucht wird nach einem 24-jährigen Tunesier, der bereits früher
von der Polizei als potenzieller Terrorist bezeichnet worden war. Der
Verdächtige hatte sich in Deutschland strafbar gemacht, sollte
abgeschoben werden. Sollte. Es ist rechtlich einwandfrei, dass es
Einspruchmöglichkeiten gegen solche Entscheidungen gibt. Aber es
bleibt unverständlich, wie viel erst passieren muss, bis die Justiz
und zuständigen Behörden handeln. Auch absurd: Am Mittwoch wird
bekannt, dass ein Duldungspapier des Gesuchten im Tatfahrzeug
gefunden worden sei. Fast zwei Tage und eine falsche Spur später?
Selbst wenn das keine Polizei-Panne war: Jetzt läuft ein Bewaffneter
frei herum, der mutmaßlich zwölf Menschen auf dem Gewissen hat – und
abtauchen konnte.

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell