Es ist in den vergangenen Tagen viel gesagt worden
von und über Alexander Gauland und sein Verhältnis zum Rassismus. Wer
sich aufmerksam anschaut, was der Brandenburger Spitzenmann der
rechtspopulistischen AfD da zusammengeschwurbelt hat, landet
irgendwie immer bei einem Blut- und Boden-Bild vom Deutschsein. Bei
einem Dunkelhäutigen wie Jerome Boateng denkt Gauland sofort an
jemanden, der „fremd ist“ in Deutschland. Und bei TV-Journalistinnen
mit türkischen oder iranischen Namen lobt er ihre gute Integration.
Wen hat er da gemeint? Dunja Hajali wurde wie Jerome Boateng in
Deutschland geboren. Golineh Atai war fünf Jahre alt, als sie mit
ihren Eltern nach Deutschland kam. Deutscher ist, wer die deutsche
Staatsangehörigkeit besitzt, das ist in der Bundesrepublik Gesetz.
Wer das nicht akzeptiert, dem bleibt nur das „deutsche Blut“. Diese
Definition war Grundlage der NS-Rassengesetze und prägt das Weltbild
von Neonazis. Vielleicht merkte Gauland deshalb nicht, dass er bei
einer Rede in Elsterwerda eine Neonaziparole von einem Plakat ablas.
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