Zugegeben: Viel zu sagen hat das Bundeskartellamt
nicht mehr, seitdem die europäischen Wettbewerbshüter immer mehr
Zuständigkeiten auf ihre Tische gezogen haben. Doch mit ihrer
Entscheidung zu den Bundesliga-Rechten ab der Fußball-Saison 2013/14
hat sich die Bonner Behörde zurückgemeldet – und sie schreibt
zugleich Mediengeschichte: Indem sie der Deutschen Fußball-Liga die
Erstausstrahlung von Bildern aus den Eliteklassen im Web-TV
prinzipiell erlaubt, stellt sie das Internet in seiner Bedeutung
mittlerweile dem Fernsehen gleich. Dass ARD-Vorsitzende Monika Piel –
in dieser Eigenschaft oberste Chefin der legendären „Sportschau“ –
die Entscheidung der Kartellwächter kritisiert, überrascht nicht. Vor
Jahren, als die öffentlich-rechtliche ARD ihre
Erstausstrahlungsrechte schon mal an die Privat-Konkurrenz von RTL
(„Anpfiff“) und Sat1 („ran“) verlor, war der Aufschrei ähnlich groß.
So ist Piels jetzige Sorge, dass Fußballfans in der Provinz kein
Web-TV empfangen können und die Bundesliga dort „abgepfiffen“ werde,
nichts anderes als die Angst vor öffentlich-rechtlichem
Marktanteils-Verlust. Dem ländlichen Raum indes könnte Fußball im
Internet sogar nutzen – indem es schon jetzt den Druck zum dringend
nötigen Ausbau der Breitbandnetze erhöht.
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