Das monatelange Gefeilsche um die Bafög-Erhöhung
von zwei Prozent ist peinlich genug gewesen. Vor allem vor dem
Hintergrund, dass die Vertreter von Bund und Ländern immer gerne das
große Wort über die Bedeutung von Bildung im Munde führen. Aber wenn
es dann konkret wird, reicht der Blick oft nicht über den Kassenrand
hinaus. Sollten nach der Prüfung des Kompromisses die unionsgeführten
Länder noch einmal neue Bedenken entdecken, dann erfüllt das
endgültig den Tatbestand der blamablen Studentenverdummung. Vor gut
einem Jahr gelobten die Bildungspolitiker schließlich auch bei der
Studienfinanzierung Verbesserungen, nachdem die frustrierten
Studenten mit bundesweitem Protest ordentlich Dampf abgelassen
hatten. So, wie sich das Bildungspaket jetzt darstellt, wäre der
Beschluss darüber sicherlich auch früher möglich gewesen. 13 Euro
mehr wird es nun hoffentlich für Studenten geben. Besser als nichts.
Auch Studis müssen oft jeden Cent umdrehen. Knapp ein Drittel ist auf
das Bafög angewiesen – darunter insbesondere die
Bachelor-Studierenden, die durch den Druck ihres Studiengangs meist
nicht mehr die Möglichkeit haben, zu jobben. Die Bafög-Erhöhung ist
deshalb überfällig und notwendig. Lob gebührt Bund und Ländern
dafür, dass sie den Weg frei gemacht haben, damit das neue
Stipendienprogramm nicht auf das BaföG angerechnet wird. Alles andere
wäre bildungspolitisch ziemlich irrsinnig gewesen.
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