Der Final-Sieg der deutschen U20-Fußballdamen war
am Sonntag nur noch die Krönung einer äußerst erfolgreichen
Nachwuchs-WM. Es ist wahrlich ein überraschender Erfolg. Nein, nicht
der Weltmeistertitel für die DFB-Elf, die war Favorit. Gemeint ist
die Resonanz an den Spielorten Bochum, Bielefeld, Augsburg und
Dresden. Mit fast 400 000 Zuschauern erreichten die Veranstalter nach
eigenen Angaben einen Rekord bei Fifa-Junioren-Wettbewerben. Im
Durchschnitt sahen 12 418 Fans die 32 Partien. Zum Vergleich: Energie
Cottbus verzeichnete im vergangenen Zweitliga-Spieljahr einen Schnitt
von 10786 Gästen. Nur, dass dort nicht noch völlig unbekannte
südkoreanische oder nigerianische Nachwuchsspielerinnen, sondern
etliche Profis mit Erstliga-Aura aufliefen. Das beweist, dass der DFB
glänzend Großveranstaltungen ausrichten kann. Belegbar unter anderem
mit Eintrittspreisen mit Augenmaß: Tickets gab es ab 2,50 Euro. Die
Frauen-WM im kommenden Jahr in Deutschland dürfte deshalb in Sachen
Resonanz ein Selbstläufer werden. Darum sollten die Vereine schon
heute darüber nachdenken, wie sie diese kalkulierbare Euphorie in
ihre Frauen-Teams tragen. Turbine Potsdam beispielsweise spielt zu
Hause meist vor weniger als 2000 Zuschauern. Und das ist der aktuelle
Champions-League-Sieger.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de