Allumfassende Sicherheit ist unmöglich,
Schwachstellen wird es in einer freiheitlichen Gesellschaft immer
geben. Und der weltweite Terrorismus ist perfide und fähig genug,
diese Schwachstellen auch für sich zu nutzen. Dessen muss man sich
bewusst sein, wenn man jetzt über die Konsequenzen aus den mit Glück
vereitelten Paketbomben-Anschlägen diskutiert. Nun kann man
Bundesinnenminister Thomas de Maizière alles andere als Aktionismus
vorwerfen. Dass der Minister eine lange geplante Reise nach Israel
abgesagt hat, war vernünftig und zeigt, wie ernst die Bedrohung
gewesen ist. Alle Frachtlieferungen aus dem Jemen zu stoppen, weitere
Einfuhrverbote von Sendungen aus anderen Ländern zu erwägen, ist
jetzt nur eine konsequente Reaktion der Regierung. Allerdings nur für
den Moment. Denn zügig muss es um mehr gehen: Wer heutzutage als
Passagier von A nach B fliegen will, wird am Flughafen von oben bis
unten durchleuchtet. Für Frachtflüge gelten solche scharfen
Kontrollen offenbar nicht. Warum ist das so? Was muss sich ändern,
damit Terroristen in diesem sensiblen Bereich des weltweiten Verkehrs
weniger leichtes Spiel haben? Das sind die Fragen, die von den
Sicherheitsbehörden in Deutschland und anderswo schnell beantwortet
werden müssen. Hierzulande sollte außerdem kritisch beleuchtet
werden, ob es sinnvoll ist, dass die Zuständigkeiten für die
Kontrolle von Personen- und Frachtverkehr in unterschiedlichen Händen
liegen. Augenscheinlich erleichtert dies den Terroristen ihr übles
Handwerk.
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