Schwerstkranken ein Therapiemittel vorzuenthalten,
das nach allen bisherigen Erkenntnissen Schmerzen und Krämpfe lindern
kann, die Nebenwirkung von Chemotherapien mildern kann und gerade in
der Palliativmedizin kleine Wunder wirken könnte, ist in etwa so, als
ziehe man dem Verhungernden das Stück Brot vom Teller.
Selbstverständlich sind ausführliche Studien notwendig, aber schon
jetzt ist allen Anzeichen zufolge klar, dass Cannabis grundsätzlich
erst einmal helfen kann. Wer sich nun vorstellt, Kranke würden in
Zukunft vom Arzt das Rauchen von Joints verschrieben bekommen und die
Krankenkassen würden den Wochenendrausch der Kiffer finanzieren, der
irrt. Es geht nicht darum, künftig mit dem im eigenen Heim angebauten
„Gras“ Kopfschmerzen zu behandeln oder mit Cannabis der nächsten
Erkältung vorzubeugen. Schließlich wird auch in Zukunft immer ein
Arzt zwischen dem Hanf und dem Patienten stehen. Insofern stimmt es,
dass eine Lösung in Richtung Selbstanbau mehr als falsch wäre – weil
unkontrollierbar. Der Arzt hat die Möglichkeit, den Einsatz von
Cannabis zu kontrollieren. Und das – so viel Vertrauen in die Ärzte
muss sein – werden sie sicherlich auch tun.
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