Hartmut Mehdorn will den künftigen
Hauptstadtflughafen aus baulicher Sicht bis Ende dieses Jahres
fertigstellen. Die Ankündigung ist weder eine absurde „Luftnummer“
noch eine unerwartete „Sensation“. Sensationell ist sie deshalb schon
nicht, weil der der Pannenflughafen „aus baulicher Sicht“ auch
bereits im Sommer 2012 „fertiggestellt war“. Das glaubte seinerzeit
jedenfalls die damalige Geschäftsführung und hatte sich damit
gründlich geirrt. Es waren nämlich erst die baulichen und technischen
Abnahmen, die die gravierenden Mängel aufdeckten. Ein absurdes
Hirngespinst ist Mehdorns Ankündigung aus heutiger Sicht aber
trotzdem nicht. Mag sein, dass der BER-Chef gelegentlich zu verbalen
Schnellschüssen („Tegel muss offen bleiben“) und ein bisschen auch zu
kommunikativer Großspurigkeit neigt („Siemens braucht keine 18 Monate
für den Umbau der Entrauchungsanlage“). Aber wer Mehdorn erlebt,
merkt auch, dass er kein Traumtänzer ist. Er verfügt inzwischen über
ein eigenes, auch in rechtlichen und baulichen Fachfragen kompetentes
Team. Und er hat einen plausiblen Plan. Zuerst sollen alle
technischen Probleme ausgeräumt werden, die eine Eröffnung des
Hauptstadtflughafens direkt verhindern. Alles andere lässt Mehdorn
zunächst links liegen. In diesem Zusammenhang ist auch der
Testbetrieb am Nordpier zu sehen. Viel unberechenbarer für den Start
des BER als die technischen Herausforderungen aber bleiben die
weiterhin drohenden juristischen und politischen Scharmützel rund um
Flugrouten, Nachtflüge und den Lärmschutz.
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