Die Erleichterung ist groß, der mutmaßliche Mörder
von Gerda Krüger gefasst. Schnell aber mischt sich Erschrecken in die
Freude über den Fahndungserfolg: Ein junger Syrer, der die Rentnerin
gekannt hat, sitzt in U-Haft. Reflexhaft dreht sich bei allen
Beteiligten das Gedankenkarussell: Nennen wir die Herkunft des jungen
Mannes, riskieren damit politischen Missbrauch? Verschweigen wir sie
– und machen uns damit angreifbar als naive Gutmenschen? Wie gehen
wir damit um, wenn ein junger Flüchtling aufs Schlimmste alle
Negativ-Vorurteile bestätigt? Die Antwort ist klar: Die Herkunft des
jungen Syrers zu verschweigen, hätte fatale Folgen. Sie als
Begründung für seine Tat zu nehmen ebenso. Einziger Ausweg: ein
nüchterner Blick auf die Fakten. Der Verhaftete ist Flüchtling. Und:
Der junge Mann hat eine Frau ermordet. Inwieweit das miteinander in
Verbindung steht, klären die Ermittler. Nicht der Stammtisch, nicht
die Pöbler im Netz. Punkt.
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