Die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare
Energien, Ex-Grünen-Chefin Simone Peter, hat die CSU aufgefordert,
die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages zur Energiewende auch bei
sich in Bayern umzusetzen. „Wenn die CSU einen Koalitionsvertrag mit
dem 65-Prozent-Ziel für die Erneuerbaren unterschreibt, dann muss sie
das auch bei sich zuhause realisieren“, sagte Peter der „Lausitzer
Rundschau“ (Samstag-Ausgabe).
Die in Bayern geltenden Abstandsregelungen für Windräder machten
jedoch die Windkraft „praktisch unmöglich“. Dadurch müsse noch mehr
Strom von Norden nach Süden geleitet werden. „Aber dann stellt man
sich dort auch noch gegen Stromleitungen.“
Peter sagte, die Branche könne das von der großen Koalition bis
2030 vorgegebene Ziel für die erneuerbaren Energien erfüllen. „Die
bisherige Entwicklung bei den Technologien und Kosten zeigt, dass wir
das und sogar mehr schaffen können.“ Die Umsetzung bedeute nicht
automatisch eine Verdoppelung der Zahl von jetzt 30.000 Windrädern,
da viele durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden würden. „Zum
anderen müssen wir uns als Gesellschaft schon die Frage stellen, was
uns das Klima und der Schutz der Arten wert sind und ob wir
Veränderungen im Landschaftsbild hinnehmen.“
Peter sprach sich zudem für eine Steuer auf CO2 aus. „Das würde
für eine CO2-Minderung auch im Wärme- und Verkehrssektor sorgen. An
anderer Stelle könnten die Bürgerinnen und Bürger entlastet werden,
zum Beispiel bei der Stromsteuer“, sagte die Verbandspräsidentin. Der
Plan der großen Koalition, eine CO2-Bepreisung erst im Rahmen der G20
realisieren zu wollen, sei „zu mutlos“. Deutschland könne mit
Frankreich und einigen anderen Ländern vorangehen.
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