Spanien – das Land der Stierquälerei. Es wird
Zeit, dass diesem grausamen Spektakel Einhalt geboten wird. Das
Stierkampf-Verbot in der nordspanischen Region Katalonien ist daher
ein wichtiger, wenn auch eher symbolischer Erfolg für die
Tierschützer. Denn in dieser eigenwilligen Mittelmeer-Region spielte
der Stierkampf ohnehin keine große Rolle mehr. Gleichwohl nährt das
Verbot die Hoffnung, dass den Toreros auch im restlichen Spanien bald
der Kampf angesagt wird. Denn noch immer schmückt sich, mit Ausnahme
Kataloniens und den Kanarischen Inseln, fast jedes spanische Dorf mit
einer „Stierfiesta“. Volkfeste, bei der die Belustigung darin
besteht, Kampfbullen zu Tode zu foltern. Es gehört sich einfach nicht
für eine zivilisierte Gesellschaft im modernen Europa, dass
Tierquälerei als eine Art Volksport betrieben wird. Eine blutige
Barbarei, der auch noch zynisch die Etiketten „Kultur“ und
„Traditionspflege“ umgehängt werden. Die sogar mit öffentlichen
Geldern aus der Staatskasse und aus EU-Töpfen subventioniert wird.
„Die Größe einer Nation lässt sich auch daran ermessen, wie sie ihre
Tiere behandelt“, sinnierte schon vor langer Zeit Mahatma Gandhi, der
weltberühmte Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. So gesehen
befindet sich das Spanien des 21.Jahrhunderts leider immer
noch ziemlich am Anfang der europäischen Zivilisation.
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