Lehrer in Sachsen-Anhalt warten noch auf Bezahlung aus dem Jahr 2023

Lehrer in Sachsen-Anhalt warten noch auf Bezahlung aus dem Jahr 2023
 

Sachsen-Anhalt schuldet tausenden Lehrern noch immer die Bezahlung von Überstunden, die teils schon 2023 abgeleistet wurden. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). Es geht um kurzfristig übernommene Mehrarbeit aus dem Schuljahr 2023/24, die Unterrichtsausfall vermieden hat. Das Bildungsministerium in Magdeburg räumt die Verzögerungen ein.

Laut Ministeriumssprecher Elmer Emig haben für das vergangene Schuljahr 712 Schulen eine Mehrzeitenabrechnung eingereicht. Für 269 davon, also 38 Prozent, stehe die Zahlungsanweisung unmittelbar bevor. Bei weiteren 113 Schulen (16 Prozent) sei zumindest die Überprüfung abgeschlossen. Die Angaben aus 330 Schulen (46 Prozent) sind demzufolge nach fast einem Jahr noch nicht abschließend überprüft.

Das von Eva Feußner (CDU) geleitete Ministerium führt die Verzögerungen auf zwei Ursachen zurück: eine unvollständige Digitalisierung sowie fehlerhafte Angaben von Lehrern zu den geleisteten Stunden. „Wir haben eine Verantwortung dem Steuerzahler gegenüber, dass die Auszahlungen ihre Richtigkeit haben. Deshalb werden alle Daten auf ihre Richtigkeit überprüft“, sagte Ministeriumssprecher Elmer Emig der MZ.

In einem der MZ vorliegenden Schreiben an alle öffentlichen Schulen rügt Schulamtsleiter Gerhard Degner, dass eingereichte Abrechnungen „nicht in allen Fällen plausibel bzw. gerechtfertigt“ seien. Allerdings räumt der Behördenchef auch ein, dass die Buchung von Mehrzeiten noch immer „ausschließlich händisch“ erfolge. Das Ministerium stellt Besserung in Aussicht. „Bis zum Beginn des neuen Schuljahres soll das Prozedere in das Bildungsmanagementsystem eingepflegt werden, so dass Vorgänge deutlich beschleunigt werden können“, sagte Sprecher Emig.

GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth spricht mit Blick auf die Verzögerungen von einer „Schweinerei“. Ihre Forderung: „Das Land muss das endlich auf die Reihe kriegen.“

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Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
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