Lob der Lehrkräfte – Kritik an Bildungsreformen / Grün-Rot glänzt bei bundesweitem Gymnasialtag durch Abwesenheit

Im Nachgang des von rund 400 Gymnasiallehrkräften
aus ganz Deutschland besuchten 2. Bundesweiten Gymnasialtags in
Stuttgart, gemeinsam veranstaltet vom Verband Bildungsmedien und dem
Deutschen Philologenverband, hat sich der DPhV-Bundesvorsitzende
Heinz-Peter Meidinger kritisch zur schrittweisen Absage aller
eingeladenen Vertreter der grün-roten Landesregierung geäußert.

„Es kann immer terminlich bedingte Absagen geben, dass aber
nacheinander, teilweise sehr spät, Kultusminister Stoch und
Ministerpräsident Kretschmann sich beim Gymnasialtag entschuldigten,
während sie sich am selben Tag im nur gering entfernten Sindelfingen
beim Kongress der GEW die Klinke in die Hand drückten, verwundert
doch sehr. Zumindest hat die jetzige Landesregierung kein Zeichen
dafür gesetzt, dass ihr die gymnasiale Bildung besonders am Herzen
liegt!“, betonte der Verbandsvorsitzende am Montag in Berlin.

Dabei hätte gerade der Ministerpräsident die Chance gehabt, sich
vor der gesammelten Gymnasiallehrerschaft von der Ankündigung seiner
eigenen Grünen Parteijugend, das Gymnasium abschaffen zu wollen, zu
distanzieren. Diese Chance konnte oder wollte er nicht nutzen.

Zuvor hatte am Wochenende beim 2. Bundesweiten Gymnasialtag in
Stuttgart der bekannte Kolumnist Harald Martenstein ein begeisterndes
persönliches Bekenntnis zum deutschen Gymnasium abgegeben und heftige
Kritik an den verfehlten Bildungsreformen der letzten Jahrzehnte
geübt. Seine Anerkennung und Wertschätzung gegenüber Lehrkräften
bekräftigte Martenstein mit den Worten: „Alles, was ich weiß, habe
ich auf zweifache Weise gelernt, durch Bücher und Lehrer!“

In seinen einführenden Worten hatte Heinz-Peter Meidinger das
Motto des Gymnasialtags erläutert, gymnasiale Bildung sei innovativ,
individuell und interdisziplinär. Grundsätzlich nahm er auch zum
Zweck gymnasialer Bildung Stellung: „Das Ziel des Gymnasiums ist und
bleibt der selbstständig denkende, umfassend gebildete, kritische
junge Mensch, der imstande ist, die verschiedenen fachlichen Inhalte
zu einem Gesamtbild zusammenzufügen!“

Heftige Kritik übte der Verbandschef an Versuchen der
Landesregierungen in verschiedenen Bundesländern, das Gymnasium
inhaltlich zu „entkernen“ und „auszuhöhlen“, insbesondere durch
Abschaffung der eigenständigen gymnasialen Lehrerbildung und eine
falsch verstandene, stoff- und inhaltsleere Kompetenzorientierung.

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DPhV – Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
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