Rechtschreibreform, da war doch was – Sollte die nicht wieder …? Haben nicht einige Verlage …? In den letzten 10 Jahren gab es immer wieder hitzige Diskussionen um die Rechtschreibreform. Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt und seit 1. August 2006 gilt eine reformierte Rechtschreibung, die für Schulen und Behörden verbindlich ist und an die sich auch alle anderen mehr oder weniger halten.
Über den Inhalt der Rechtschreibreform ist vorab grundsätzlich zu sagen: Radikale Änderungen von heute auf morgen sind sehr schwer durchzusetzen und würden auf sehr großen Widerstand stoßen. Aus diesem Grund wurde von einer konsequenten, aber radikalen Reform abgesehen und es wurde vielmehr versucht, einen Kompromiss zwischen Verständlichkeit und Vertrautheit zu bilden. Dieser Kompromiss ist mehr oder weniger gelungen, auch wenn es wie immer Pro und Contra gibt.
Auch wenn viele glauben, dass es einen Rundumschlag auf viele Wörter der deutschen Sprache gab, ist der Anteil der Änderungen relativ gering: Von insgesamt 15.000 Wörtern des Grundwortschatzes sind nur ca. 600 Wörter betroffen. Man musste sich also nicht von heute auf morgen vollkommen auf eine neue Schreibung umstellen, sondern es ist nur ein ziemlich kleiner Teil davon betroffen:
Mag man im ersten Moment auch mit einigen Punkten nicht ganz einverstanden mit den neuen Regeln sein, so müssen wir uns doch immer vor Augen halten, dass wir Ungewohntes immer erst einmal kritisch aufnehmen und uns lieber an das Altbewährte halten – Umlernen ist grundsätzlich schwieriger als Neulernen! Für die Kinder in den Schulen ist es bei weitem einfacher, die neuen Regeln zu lernen, als für Erwachsene, die sich in ihrer Schulzeit die Regeln mehr oder weniger einbläuen ließen und sie aus Ermangelung an einem standardisierten Werk auswendig gelernt haben. Das ehedem Auswendiggelernte lässt sich schnell vergessen und den Weg frei machen für ein nachvollziehbares und logisch aufgebautes Regelwerk.
Neben der neuen Rechtschreibung hat sich auch einiges in der allgemeinen Korrespondenz getan, auch hier ist der Kontakt klarer und direkter geworden. Doch es gibt immer noch einen großen Widerspruch: Viele Unternehmen wirken auf den ersten Blick aufgeschlossen und modern – im Internet und in den sozialen Medien sprechen sie eine klare und verständliche Sprache. Doch in der täglichen Korrespondenz ist von dieser lebendigen Atmosphäre nichts mehr zu finden, im Gegenteil, hier schleichen sich immer wieder „antiquierte“ Formulierungen ein.