Logistik: Kaum Preisvorteile durch Nachhaltigkeit / Horváth& Partners-Studie: Für Wettbewerbsfähigkeit jedoch entscheidend

Nachhaltiges Wirtschaften wird heutzutage
vorausgesetzt. Das gilt ganz besonders für die Transport- und
Logistikbranche. „Trotzdem sind nachhaltige Leistungsangebote
keineswegs ein Freibrief für höhere Preise“, sagt Dr. Christian
Schnöbel, Studienleiter einer aktuellen Branchenumfrage der
Managementberatung Horváth & Partners. Hinzu kommt, Nachhaltigkeit
wird zwar in vielen Einzelbereichen gelebt, spiegelt sich aber in der
Unternehmenssteuerung noch wenig wider.

Vom Preis- zum Umwelt- und Sozialbewusstsein

Der Markt für Transport- und Logistikdienstleistungen befindet
sich im Umbruch. Lange Zeit haben Kunden vor allem die Preise der
Anbieter verglichen. Jetzt achten sie – infolge des zunehmenden
Umweltbewusstseins und der stärker ausgeprägten Sensibilisierung für
gesellschaftliche Themen – immer mehr auf ökologische und soziale
Faktoren, die mit der Leistungserstellung einhergehen. Aktuell
bewertet knapp die Hälfte der Studienteilnehmer Nachhaltigkeit als
entscheidenden Faktor für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Zukünftig
wird die Bedeutung weiter steigen. 84 Prozent der Befragten glauben,
dass das Thema Nachhaltigkeit künftig eine hohe oder sehr hohe
Bedeutung haben wird.

Preisaufschläge kaum durchsetzbar

Sieben von zehn befragten Logistikern waren bereits mit Anfragen
zu nachhaltigen Transport- und Logistikleistungen oder
Leistungskomponenten konfrontiert. Daraus ergeben sich zwar Chancen
für die Positionierung im Markt und Möglichkeiten, sich dem harten
Preiskampf ein wenig zu entziehen. Doch nur jeder dritte
Studienteilnehmer gibt an, für ausgesuchte nachhaltige
Leistungskomponenten auch höhere Preise am Markt durchsetzen zu
können. Die Mehrheit (51 Prozent) sieht dafür kein Potenzial. Sollten
Preisaufschläge möglich sein, würden diese die Zwei-Prozent-Marke
nicht überschreiten, so der Tenor.

Mindeststandards werden übertroffen – Unternehmenssteuerung hinkt
hinterher

CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Lärmimmissionen sowie
Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sind aktuell die wichtigsten
Nachhaltigkeits-Stellschrauben. Der Grund: Aufgrund staatlicher
Auflagen oder Kundenbindungseffekte haben diese Themen meist direkte
Auswirkungen auf die Unternehmenskosten.

Wie die Studie zeigt, werden soziale und ökologische
Mindeststandards von den meisten Unternehmen bereits heute weit
übertroffen. Beinahe zwei Drittel der Studienteilnehmer bieten
nachhaltige Leistungen an oder haben ein nachhaltiges
Geschäftsmodell, 12 Prozent haben Nachhaltigkeit in die gesamte
Wertschöpfungskette integriert. Der Fokus liegt dabei auf den
wirtschaftlichen Zielen. Die ökologische und soziale Optimierung
scheint vor allem dann von Interesse zu sein, wenn damit das
wirtschaftliche Ergebnis verbessert werden kann.

In der Unternehmenssteuerung sind Nachhaltigkeitsüberlegungen
hingegen nur begrenzt zu finden. Hier fehlt es noch an konkreten
Zielen, Messkriterien und Daten. Studienleiter Schnöbel:
„Nachhaltigkeit ist für die Unternehmen zwar ein wichtiges Thema –
vor allem wenn es um die praktische Umsetzung und die Darstellung
gegenüber den Kunden geht. Was die Unternehmenssteuerung betrifft,
hinken viele aber noch hinterher.“ Hier sehen auch die
Studienteilnehmer noch großen Handlungsbedarf quer durch alle
Bereiche, von der operativen Planung über das Risikomanagement bis
hin zum Reporting.

Über die Studie

Für die Studie „Nachhaltige Unternehmenssteuerung in der
Transport- und Logistikbranche“ haben die Spezialisten für
Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung Horváth & Partners
48 Unternehmen unterschiedlicher Größe befragt. Der Großteil der
Teilnehmer ist im Transport und in der Abwicklung des Güterverkehrs
in Europa tätig.

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Über Horváth & Partners

Horváth & Partners ist eine international tätige, unabhängige
Managementberatung mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt
mehr als 400 hochqualifizierte Mitarbeiter an Standorten in
Deutschland, Österreich, Rumänien, der Schweiz, Ungarn und den
Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Mitgliedschaft in der
internationalen Beratungsallianz „Highland Worldwide“ unterstützt die
Fähigkeit, Beratungsprojekte in wichtigen Wirtschaftsregionen mit
höchster fachlicher Expertise und genauer Kenntnis der lokalen
Gegebenheiten durchzuführen.

Die Kernkompetenzen von Horváth & Partners sind
Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung – für das
Gesamtunternehmen wie für die Geschäfts- und Funktionsbereiche
Strategie, Organisation, Vertrieb, Operations, Controlling, Finanzen
und IT. Horváth & Partners steht für Projektergebnisse, die
nachhaltigen Nutzen schaffen. Deshalb begleitet Horváth & Partners
seine Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis zur
Verankerung in Prozessen und Systemen.

Pressekontakt:
Oliver Weber, Horváth AG, Phoenixbau, Königstr. 5,
70173 Stuttgart, Tel. +49 711 66919-3310,
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