
Das neue Baukindergeld ist
ein Fördermittel insbesondere für junge Familien. Damit fördert der Gesetzgeber
den Erwerb oder Bau eines Eigenheims rückwirkend ab 1. Januar. Damit die Kosten
nicht aus dem Ruder laufen, hat die Bundesregierung die Antragsfrist bis Ende
2020 begrenzt. Doch lohnt es sich wirklich, davon Gebrauch zu machen und jetzt
ein Haus zu kaufen oder zu bauen? Die Antwort eines Juristen würde lauten:
Kommt darauf an!
Die Fakten zum Baukindergeld

Der Start dieses wichtigen Projekts der Großen
Koalition war etwas holprig. Doch es kommt wie geplant: Familien erhalten für
den Bau oder den Kauf einer Immobilie zehn Jahre lang eine Förderung, und zwar
1200 Euro pro Kind und Jahr. Die umstrittene Quadratmetergrenze ist vom
Tisch. Voraussetzung dafür
ist ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von maximal 75.000 Euro pro Jahr,
plus eine Freigrenze von 15.000 Euro pro Kind. Welche weiteren Voraussetzungen
zu erfüllen sind und wie Kunden Baukindergeld beantragen und sparen können, erläutert Nist auf seiner Seite. Das
Unternehmen Nist ist ein unabhängiger Finanzdienstleister, der seinen Kunden
dabei hilft, ihr Ziel – die eigene Immobilie – zu erreichen. Trotz aller
Euphorie über das Erreichte sind sowohl Grüne und FDP als auch die Bürger
skeptisch. In Ballungszentren sind die Mietpreise so enorm hoch, dass es
schwierig ist, sich eine angemessene Wohnung zu mieten. Hier wünscht sich die
Opposition Entlastung für die Bürger. Auch etwa jeder zweite Bürger zweifelt daran, dass mit dem Baukindergeld der Haus- oder
Wohnungskauf tatsächlich attraktiver wird.
Eine Beispielrechnung
Eine Familie mit zwei
Kindern sucht eine Immobilie, die mehr als 80 Quadratmeter groß ist und vier Zimmer
hat. Sie ist berechtigt, Baukindergeld zu beantragen, da das
Bruttohaushaltseinkommen die Grenze von 75.000 Euro plus 30.000 Euro für die
zwei Kinder nicht übersteigt. Gemäß den Richtlinien steht der Familie über zehn
Jahre ein Zuschuss von 24.000 Euro zu. Das hört sich zunächst gut an.

Sucht die Familie sich eine Immobilie im
Kyffhäuserkreis, könnte sie mit dem Baukindergeld etwa die Hälfte des
durchschnittlichen Kaufpreises für eine Immobilie der gewünschten Größe
abdecken. Denn im Thüringer Kreis Kyffhausen lag der durchschnittliche Preis
für eine 80-Quadratmeter-Immobilie bei 47.000 Euro. In Sachsen-Anhalt,
beispielsweise im Landkreis Harz, sieht es ähnlich aus. Dort liegt der
durchschnittliche Kaufpreis bei 100.000 Euro. Damit kann die Beispielfamilie
mit dem Baukindergeld immerhin 25 Prozent des Kaufpreises abdecken. Das gilt
insgesamt für die neuen Bundesländer. In den alten Bundesländern gestaltet sich das
etwas anders. Dort kostet eine Immobilie mit etwa 80 Quadratmetern
durchschnittlich 240.000 Euro. Das heißt, der Staat übernimmt nur etwa zehn
Prozent der Kosten.
Führt dieses System zu neuen Wohnungen?
Ziel der Bundesregierung
mit dem Baukindergeld war es unter anderem, neuen Wohnraum für Familien zu
schaffen. Doch gerade in den Ballungszentren steigen die Preise weiter, so ein Bericht der ARD. In den fünf
größten deutschen Städten, also Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München,
kostete eine Immobilie in dieser Größenordnung im Jahr 2018 durchschnittlich
366.000 Euro. Somit beträgt die Förderquote hier nur noch rund sechs Prozent.
Am wenigsten lohnt es sich in München: Dort liegt der Durchschnittspreis bei
525.000 Euro, was einer Förderquote von 4,5 Prozent entspricht.
Damit ist die Förderung lediglich
dann vorteilhaft, wenn die Antragsteller in bestimmten Regionen leben. In den
meisten Regionen Deutschlands, wo die Immobilienpreise höher liegen, können
sich Familien trotz Baukindergeld keine eigene Immobilie leisten. Gerade, wo es
besonders notwendig wäre, entsteht damit auch kein neuer Wohnraum.
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