Loslassen – aber wie und vor allem warum?

Loslassen – aber wie und vor allem warum?

In vielen Bücher und Ratgebern heißt es immer man müsse Dinge loslassen können um sie zu bewältigen. Was heißt aber loslassen genau? Was kann loslassen bewirken? Und wie kann man lernen loszulassen?

Jürgen Heinrich, Erfolgstrainer in Bamberg berichtet aus seiner täglichen Coachingpraxis und erklärt worauf es beim loslassen ankommt:

Loslassen – Was bedeutet das eigentlich genau?
Heinrich erklärt dies anhand eines ganz alltäglichen Beispiels: Haben sie schon einmal probiert einen Knoten zu lösen? Am Anfang handelt es sich vielleicht um einen kleinen Knoten im Schnürsenkel. Sie haben es gerade jetzt besonders eilig und versuchen hastig den Knoten zu entwirren. Dabei verheddern sie sich immer mehr, der Knoten wird dicker anstatt sich aufzulösen. Je krampfhafter und je eiliger sie versuchen, das Chaos zu beseitigen, umso auswegloser scheint die Situation. Auch ein gutes Beispiel bietet das Autofahren. Haben wir es eilig, schalten meist alle Ampeln pünktlich bei unserer Ankunft auf rot. Ob beim Knoten im Schnürsenkel oder im Straßenverkehr: Sobald sie die Situation annehmen wie sie ist, löst sich sich meist von selbst. Ziehen sie vielleicht ein anderes Paar Schuhe an und widmen sie sich am nächsten Tag dem Knoten, lässt er sich meistens spielend einfach lösen. Haben sie es ausnahmsweise nicht eilig, fahren sie bestimmt auf der „grünen Welle.“

Jürgen Heinrich erklärt: „Loslassen bedeutet, die Dinge anzunehmen wie sie sind. Situationen und Lösungen nicht erzwingen wollen. Auch Sorgen, Ängste und Stress aufzugeben bedeutet loslassen.“ Vielleicht klingt es auch für sie paradox? Die meisten Menschen haben doch gelernt alles irgendwie „hinzubiegen“ oder „in den Griff zu bekommen“. Loslassen heißt aber auch, Dinge nicht beeinflussen oder erzwingen zu wollen.

Was kann loslassen bewirken?
Jürgen Heinrich hebt hier einen ganz wesentlichen Punkt hervor: Loslassen bedeutet nicht aufgeben! Vielmehr ist loslassen die Gewissheit, dass man in diesem bestimmten Lebensbereich alles getan hat, was notwendig war und daraufhin genügend Vertrauen aufzubauen, dass sich alles zum Bestmöglichen löst. Loslassen kann bewirken, dass sich Dinge wie von selbst leichter und schneller lösen, als es unser Verstand jemals geschafft hätte.

Wie kann man loslassen üben?
Hier hat Heinrich einen ganz besonderen Tipp: Versuchen sie drei Tage Dinge zu beobachten und bewusst nicht zu kontrollieren. Üben sie sich darin, Ergebnisse nicht zu erzwingen. Leichter wird ihnen das gelingen, wenn sie jeden Morgen eine kurze Atemübung durchführen. Atmen sie dazu für zwei Minuten tief ein und aus. Versuchen sie dabei nur auf ihren Atem zu achten. Suggerieren sie sich dann folgende Sätze: „Ich vertraue darauf, dass sich alles zum Guten für mich wendet. Ich höre auf meine innere Stimme und übe mich bewusst darin, Dingen ihren Lauf zu lassen.“ Entwickeln sie ein Gespür für Situationen, in denen sie automatisch versuchen, in Ergebnisse einzugreifen. Lassen sie den Dingen einfach für drei Tage ihren Lauf und beobachten sie Vorfälle, die sich ohne ihre Einflussnahme lösen. Entwickeln sie ein Gespür für Situationen, in denen sie sich verkrampfen und entspannen sie sich dann. Atmen sie tief durch und üben sie zu vertrauen.

Weitere Informationen unter:
http://www.juergen-heinrich.de