LVZ: Bundeskanzlerin verspricht Guttenberg volle konstruktive Begleitung für sein Modell der Bundeswehrreform / Große Hoffnung auf neuen zivilen Sozialdienst

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihrem
Verteidigungsminister, Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), die
uneingeschränkte „konstruktive Begleitung“ bei der Umsetzung von
dessen Modell zur Bundeswehr-Reform versprochen.

In einem Video-Interview mit der Madsack Mediengruppe in Berlin
stellte die CDU-Bundesvorsitzende und Regierungschefin klar: „Ich
möchte, anders als das zum Beispiel die SPD bei der Agenda 2010
gemacht hat, unsere Mitglieder mitnehmen auf einen Weg. Und diesen
Weg gemeinsam mit dem Verteidigungsminister zu gehen, bin ich
willens. Und deshalb ist das jetzt die Aufgabe der nächsten Wochen.“

Sie begrüße „außerordentlich, dass Karl-Theodor zu Guttenberg
einfach sich die Freiheit genommen hat, die Sicherheitsarchitektur
jetzt noch einmal so zu denken, wie er glaubt, und wie das
Bundesverteidigungsministerium glaubt, dass sie aussehen muss, damit
unser Land die äußere Sicherheit auch garantieren kann, dass wir
bündnisfähig bleiben und für die Zukunft der Aufgaben gerüstet sind.“

Zugleich hob die Bundeskanzlerin in dem Interview die große
zukünftige Bedeutung eines neu geregelten sozialen Dienstes hervor.
Sollte es zu einer Aussetzung des Wehrdienstes kommen, müsse der
Zivildienst natürlich reagieren.

„Und da wäre das Element der Freiwilligkeit dann natürlich auch
ein wichtiges Element. Ich glaube, da liegt eine Riesenchance für
unsere Gesellschaft drin. Weil wir die Dienste attraktiver machen
können.“ Das gelte dann im Übrigen für die Wehrpflicht bis hin zum
Zivildienst, weil der Staat offensiver dafür werben könnte. „Und ich
glaube, dass das die Kreativität der Gesellschaft und auch die
Bereitschaft junger Leute stärken könnte“, hob die Kanzlerin weiter
hervor. Man könne eine solche Tätigkeit dann auch in der späteren
Biografie honorieren. Das Betätigungsfeld eines solchen erweiterten
zivilen Dienstes sollte, so die Kanzlerin, bis zur besseren
Integration von am gesellschaftlichen Rand stehender Kinder reichen.
„Dann könnten wir auch im Sinne von mehr bürgerschaftlichem
Engagement durch die ganze Lebensbiografie hinaus Angebote machen.
Und das könnte zu einer parallelen, neben all den rechtlichen
materiellen Dingen, die wir tun, zu einer parallelen geistigen
Veränderung unserer Gesellschaft führen, die zu mehr
Selbstbewusstsein, die zu mehr Bürgertum im guten und modernen Sinne
des Wortes führt.“

Das komplette Interview als Video und im vollen Wortlaut ist zu
finden unter: http://www.madsack-im-gespraech.de

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