Beeindruckt von der „Tapferkeit“ Angela Merkels im
Lauf ihrer CDU-Karriere zeigt sich Bayerns Ministerpräsident und
CSU-Chef Horst Seehofer. In einem Video-Interview mit der
Madsack-Mediengruppe verwies Seehofer zugleich darauf, dass die
derzeitige Koalition aus CDU, CSU und FDP mit den drei Parteichefs
Merkel, Guido Westerwelle und ihm nahezu untrennbar politisch
miteinander verbunden seien.
„In der Politik ist es – wie in allen anderen Lebensbereichen – so
wie in der Bundesliga: Die Spielergebnisse sind entscheidend für das
Schicksal von Managern und Trainern. So ist es in der Politik.“ Da
seien Wahlen der Erfolgsmaßstab. „Wir sind alle drei natürlich auch
zum Erfolg verdammt.“ Man hänge deshalb auch aneinander.
„Wenn eine christlich-liberale Regierung scheitern würde, was ich
nicht glaube, dann geht der Weg nicht innerhalb der Regierung von A
nach B, sondern er geht über die Opposition – und zwar lange. Das
muss jeder wissen. Und das weiß auch jeder.“ Diese Situation sei
jetzt aber nicht akut „und sie wird auch nicht kommen, weil wir drei
uns hinreichend besprochen haben, auch mit allen Risiken und
Problemen, die auftreten können“, zeigte sich Seehofer
zuversichtlich.
Er habe Angela Merke in verschiedenen Etappen erlebt. „Im Kabinett
waren wir bei Helmut Kohl gemeinsam Minister. Da fiel mir schon diese
Tapferkeit auf. Sie war für Atomkraft zuständig und ging in das Auge
des Vulkans, da wo wirklich Widerstand stattgefunden hat.“ Er habe
sie in Oppositionszeiten, in der großen Koalition und jetzt mit
Schwarz-Gelb hautnah erlebt. „Und mein Satz gilt nach wie vor: Wer
sie unterschätzt, hat schon verloren.“ Merkel, Westerwelle und er
hätten sich „in den Sommermonaten im Urlaub sowohl am Telefon als
auch mit persönlichen Treffen sehr, sehr lange und intensiv beraten,
wie wir die Arbeit nach den nicht ganz glücklichen ersten Monaten der
Koalition künftig gestalten. Und genauso wie wir es besprochen haben,
wird das jetzt gemacht“. Deshalb gebe es ab sofort keine
Selbstbespiegelung mehr. „Wir machen auch keine Rückwärtsbetrachtung.
Wir machen nicht die wöchentliche Debatte über die Strategie und über
Umfragewerte, sondern wir machen unsere Arbeit“, versicherte
Seehofer.
Die CSU selbst habe sich unter seiner Führung personell und
strategisch stabilisiert, sagte Seehofer. „Jetzt gehen wir in den
Steigflug. Bei aller Profilierung, auch unter Franz Josef Strauß
heißt ja das Motto: Getrennt marschieren, vereint schlagen. Wir haben
nur Erfolgschancen auf deutscher Ebene, wenn wir als CDU und CSU
gemeinsam marschieren.“ Deshalb werde es keine bayerische Sonderrolle
in der Union geben. „Wir sind in der Union gut beraten, CDU wie CSU,
dass wir uns auf Angela Merkel stützen und sie unterstützen und mit
ihr den Erfolg haben.“
Das komplette Interview als Video und im vollen Wortlaut ist zu
finden unter: http://www.madsack-im-gespraech.de
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