Für ein „Rotationsbleiberecht“ zur Absolvierung
einer abgeschlossenen Ausbildung für unbegleitete Jugendliche aus
Kriegs- und Krisengebieten spricht sich Bundesentwicklungsminister
Gerd Müller (CSU) aus. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“
(Montag-Ausgabe) verknüpft Müller diese Bleibevariante „zwischen zwei
bis fünf Jahren“ mit der politischen Feststellung, „dass es nicht
unser Ziel sein kann, wegen eigenen Fachkräftemangels die Besten aus
den Kriegs- und Krisengebieten abzuwerben“. Nach einer qualifizierten
Ausbildung in Deutschland sollten die Flüchtlings-Jugendlichen eine
echte Chance zur Rückkehr erhalten. Dazu sei es notwendig, so der
Entwicklungsminister, dass die EU „endlich eine neue Initiative für
ein Programm zur Wirtschaftsstabilisierung und zum wiederaufbau für
den von Krisen geschüttelten Nahen und Mittleren Osten“ auflege.
Müller verweist darauf, dass sich im Jahr 2014 unter den rund 450 000
Zuwanderern gut 200 000 Flüchtlinge und Asylbewerber befunden hätten.
Das zeige, dass das bisher geltende System zur Anwerbung von
Fachkräften durch Blue Card und andere Anreizformen „funktioniert“.
Auch deshalb sei es jetzt notwendig, für unbegleitete
Flüchtlings-Jugendliche „ein schnelles und sofort wirkendes
Ausbildungsrecht zu schaffen“.
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